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Christinnen luden zum Weltgebetstag ein
7.3.2024
An unterschiedlichen Orten, weit entfernt und doch verbunden: Am Weltgebetstag am ersten Freitag im März laden Christinnen aller Konfessionen zum gemeinsamen Gebet und zu Gottesdiensten ein. Diese werden in mehr als 150 Ländern der Welt nach einer festgelegten Liturgie gestaltet und gefeiert. Auch zahlreiche Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein luden am 1. März zu Gottesdiensten ein. Die Evangelisch-reformierte Emmaus-Kirchengemeinde Siegen war eine von ihnen. Der Frauenkreis in Eiserfeld, geleitet von Margret Homrighausen, hatte zum ersten Mal gemeinsam mit katholischen Glaubensschwestern einen frühabendlichen Gottesdienst in der Trinitatiskirche in Eiserfeld vorbereitet. Die Organisatorinnen schafften eine Atmosphäre, die es den rund 50 Teilnehmenden leicht machte, sich auf das Gesagte, die Lieder und die Gebete einzulassen. Der Weltgebetstag 2024 wurde von Christinnen aus Palästina vorbereitet und stand unter dem Titel „…durch das Band des Friedens“. Angelehnt an den Bibelvers aus Epheser 4,3: „Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält.“ In der Einleitung des Gottesdienstes wurde mit Blick auf die grausamen Terrorakte der Hamas im Oktober 2023 davon gesprochen, dass der Frieden „wie eine Illusion“ erscheine. Für Frieden und Gerechtigkeit sollten sich Christinnen aus aller Welt gerade jetzt zusammentun und gemeinsam beten, lautete der Aufruf zu Beginn. Friede sei mit euch – Salaam. So begrüßen sich die Menschen auf Arabisch und so grüßte das palästinensische Komitee alle Teilnehmenden am Weltgebetstag.
Drei Stimmen aus Palästina
Der Abend gab Einblicke in das Leben dreier palästinensischer Christinnen. Frauen des Eiserfelder Organisationsteams lasen vor, was die drei Frauen aus Palästina bewegt, welchen Beitrag sie für Frieden und Verständigung leisten und worauf sie hoffen. Lina war eine der Stimmen aus Palästina. Ihre Tante, die Journalistin Shireen Abu Akleh, wurde bei einem Presseeinsatz 2022 im Westjordanland getötet. „Für mich war sie wie ein Zweig eines Olivenbaums, der den starken Winden widersteht“, wurde Lina zitiert. Ihre Tante sei Christin gewesen und aus ihrer christlichen Überzeugung heraus sei sie Menschen aller Glaubensrichtungen mit Liebe begegnet. Der Olivenbaum war ein wiederkehrendes Symbol im Gottesdienst und nur eines von vielen Elementen, die das Komitee aus Palästina vorgeschlagen hatte. Fester Bestandteil der Liturgie waren die Gebete und Lieder mit orientalischen Klängen, die das Gesprochene verstärkten. „Führe uns zu dem Leben, zu dem du uns berufen hast. Erhöre unser Gebet“, hieß es im Liedruf. Den Abend ließen die Gottesdienstbesucherinnen bei kleinen Köstlichkeiten, die nach palästinensischen Rezepten zubereitet wurden, ausklingen.
Dass ein palästinensisches Komitee die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag 2024 erstellen würde, war bereits 2017 auf der internationalen Weltgebetstagkonferenz festgelegt worden. In den Jahren 2020 bis 2022 hatten Christinnen aus Palästina die Liturgie für den Gottesdienst vorbereitet und geschrieben. Anschließend hatte das deutsche Weltgebetstag-Komitee sie in die deutsche Sprache übertragen und im September 2023 veröffentlicht. „Eine der wichtigsten Aufgaben des Weltgebetstages ist es, die Stimmen der Frauen aus dem aktuellen Weltgebetstagland hörbar zu machen, ihnen in geschwisterlicher Solidarität zuzuhören, nahe zu sein und ihre Botschaft zu respektieren. Jede Weltgebetstags-Liturgie spiegelt den Alltag, die Leiden und Hoffnungen der Christinnen wider, die sie entwickelt haben, um sie mit anderen zu teilen“, heißt es im Begleitheft zum Weltgebetstag.
Sarah Panthel
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