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Authentisch-Sein als Erfolgs-Geheimnis

22.5.2023

Christel Knebel (stehend, links) freute sich als Vorsitzende des Wittgensteiner Bezirksverbands der Evangelischen Frauenhilfe, dass Claudia Montanus erneut ihren Weg hierher gefunden hatte. Ihr Thema diesmal: „Wenn Worte gut ankommen“.
© JG
Christel Knebel (stehend, links) freute sich als Vorsitzende des Wittgensteiner Bezirksverbands der Evangelischen Frauenhilfe, dass Claudia Montanus erneut ihren Weg hierher gefunden hatte. Ihr Thema diesmal: „Wenn Worte gut ankommen“.

„Wenn Worte gut ankommen“ stand über einem Vortrag, zu dem der Bezirksverband der Evangelischen Frauenhilfe in Wittgenstein jetzt vornehmlich Aktive aus den Leitungen ihrer zahlreichen Frauen-Gruppen eingeladen hatte. Rund 30 waren der Einladung gefolgt, zum einen wegen des Themas. Zum anderen aber auch wegen der Referentin. Nicht zum ersten Mal hatte sich Claudia Montanus von der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen auf den Weg nach Wittgenstein gemacht. Nach einer Begrüßung durch Christel Knebel, Vorsitzende des heimischen Bezirksverbands, und einem kurzen theologischen Einstieg von Pfarrerin Berit Nolting ging es an die Arbeit, denn an diesem Nachmittag wurde nicht nur passiv zugehört, sondern aktiv mitgearbeitet und ausprobiert.     

Zunächst lieferte die Verbands- und Bildungsreferentin aus dem Frauenhilfs-Landesverband in Soest ihre Fragestellungen für diesen Nachmittag: „Wie kann es gelingen, dass ich ohne Scheu vor eine Gruppe trete, die Aufmerksamkeit von Teilnehmerinnen gewinne, mich klar und doch nicht gestelzt ausdrücke und mich beim Begrüßen, Andacht-Halten und Vortragen von Texten selbstsicher fühle? Kurz gesagt: Wie gelangt das, was ich ausdrücken möchte, in Ohr und Herz meiner Zuhörerinnen.“ Gerade ihre Erfahrungen als Trainerin bei Lektoren-Schulungen, also für Menschen, die in Gottesdiensten sprechen und Texte lesen, würden ihr helfen, hier Antworten zu finden, so Claudia Montanus.

Zunächst dachte die Fachfrau mit den Zuhörerinnen über die Macht von Gesagtem nach, das zwar trösten, aber auch kränken könne: „Denn Worte sind eben nicht nur Wörter! Wir sprechen sie ja nie nur pur. Immer gehen sie einher mit anderem. Wir wissen alle, wie es ist, von einer guten Sängerin, einem Moderator, einem Zauberkünstler, einer Märchen-Erzählerin, einem guten Pfarrer beeindruckt zu sein. Wir hören zu, lassen uns abholen, einwickeln. Was dort gesagt wird, erreicht uns, wir tauchen ein, ein innerer Film entsteht.“ Biographisch erinnerte sich Claudia Montanus an ihre Jungschar-Zeit, an Nachtwanderungen im dunklen Wald mit Gruselgeschichten, die natürlich in einem besonderen Tonfall erzählt werden mussten, um ihre ganze Wirkung zu entfalten: Wenn Gesagtes beim Empfänger gut ankomme, dann liege das laut dem amerikanischen Kommunikations-Psychologen Albert Mehrabian nur zu 7 Prozent am direkten Inhalt, zu 55 Prozent seien Körper, Gestik, Mimik dafür verantwortlich und zu immerhin 38 Prozent auch die Stimme des Sprechenden, für die Referentin eine mutmachende Erkenntnis: Selbst wenn der Inhalt feststehe, könne man an 93 Prozent der ausschlaggebenden Kriterien doch arbeiten.

Und wegen der Einsicht „Unser Gesicht ist unsere Visitenkarte“ hatte die Referentin diverse Übungen für die Mimik mitgebracht. Auch das Atmen und die Aussprache, der Ton der Stimmlage und das Tempo wurden thematisiert. In all dem wuchs die folgende Grund-Erkenntnis: „Freies Sprechen ist erwünscht, aber nicht notwendig, wichtig ist: Authentizität.“ Das eigene Auftreten muss dem eigenen Wesen entsprechen. Hört sich einfach an, ist aber schwierig. Die Frauen, die in Elsoff waren, haben nun Handwerkszeug, um genauer darauf zu achten. Und vor allem haben sie die Frohe Botschaft des Evangeliums und damit einen Inhalt, der es in jedem Fall verdient, dass er gut bei den Menschen ankommt.

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