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Erwachsenenbildung lädt nach Wittgenstein ein

15.4.2023

Zum Jahresanfang ist aus den bisher selbständigen Kirchenkreisen Siegen und Wittgenstein ein gemeinsamer Kirchenkreis entstanden. Schöner Nebeneffekt für die Wittgensteiner: Sie haben neuerdings eine hervorragend organisierte Erwachsenenbildung. Das Angebot reicht vom Hebräisch-Unterricht über offene theologische Gesprächskreise bis zu Schreibwerkstatt-Kursen, außerdem werden regelmäßig spannende Referentinnen und Referenten zu ebensolchen Themen eingeladen, man unternimmt Exkursionen, mal weiter weg, mal ganz in der Nähe: So erkundet die Erwachsenenbildung bereits seit Jahren in der Reihe „Kein Raum wie jeder andere“ heimische Kirchen. Die neunte Etappe führte jetzt nach Wittgenstein.

Gemeindepädagogin Heike Dreisbach begrüßte als Leiterin der Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein In der Laaspher Stadtkirche Gäste der Veranstaltungs-Reihe „Kein Raum wie jeder andere“.
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Gemeindepädagogin Heike Dreisbach begrüßte als Leiterin der Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein In der Laaspher Stadtkirche Gäste der Veranstaltungs-Reihe „Kein Raum wie jeder andere“.

Gemeindepädagogin Heike Dreisbach freute sich als Leiterin der Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, dass sich neben Menschen aus Wittgenstein auch einige Siegerländerinnen und Siegerländer auf den Weg in die Evangelische Kirchengemeinde Bad Laasphe gemacht hatten. Hier standen die Stadtkirche in der Kernstadt und die Kirche in Puderbach auf dem Besichtigungs-Programm. Vorgestellt wurden diese von Dieter Kuhli, der von 1988 bis zu seiner Pensionierung in 2021 als Gemeindepfarrer in Bad Laasphe arbeitete.

Der frühere Gemeindepfarrer Dieter Kuhli (Zweiter von links) erläuterte den Zuhörerinnen und Zuhörern auf dem Platz vor der Laaspher Stadtkirche spannende Details über das Gebäude im Speziellen und die Lahnstadt im Allgemeinen.
© JG
Der frühere Gemeindepfarrer Dieter Kuhli (Zweiter von links) erläuterte den Zuhörerinnen und Zuhörern auf dem Platz vor der Laaspher Stadtkirche spannende Details über das Gebäude im Speziellen und die Lahnstadt im Allgemeinen.

Mit der Routine aus diesen vielen Dienstjahren präsentierte Dieter Kuhli den zwei Dutzend interessiert Zuhörenden die beiden geschichtsreichen Gotteshäuser aus dem 13. Jahrhundert. Die Laaspher Kirche ist das älteste Gebäude der Stadt, ihr Bau ist für 1230 urkundlich belegt, dem schlossen sich immer wieder Erweiterungen und Umbauten an. Gut nachvollziehbar und ganz anschaulich zeichnete der ehemalige Gemeindepfarrer die Entstehungsgeschichte der heutigen Kirche nach, verwies darüberhinaus auf die Weintraube und den Pelikan aus Stuck unter der Kirchendecke. Der Bau der mittelalterlichen Puderbacher Wehrkirche mit ihren mächtigen Mauern sowie wenigen kleinen Fenstern und Schlitzscharten im Turm wird auf die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert. Beeindruckend der Balken an der Innenseite der Eingangstür, der sich als Riegel verwenden lässt. Dennoch referierte Dieter Kuhli auch Einschätzungen, die anzweifelten, dass eine Wehrkirche an diesem Standort überhaupt Sinn mache.

In der Puderbacher Kirche präsentierte der ehemalige Gemeindepfarrer Dieter Kuhli (links) den Zuhörinnen und Zuhörern verschiedene Argumente, die dafür oder dagegen sprachen, dass das Gebäude eine Wehrkirche ist.
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In der Puderbacher Kirche präsentierte der ehemalige Gemeindepfarrer Dieter Kuhli (links) den Zuhörinnen und Zuhörern verschiedene Argumente, die dafür oder dagegen sprachen, dass das Gebäude eine Wehrkirche ist.

Zu den Ausführungen gehörten außerdem Einblicke in die große Geschichte, etwa wenn es um die Auswirkungen des preußischen Vorantreibens einer unierten Kirche hier vor Ort ging, und in den Gemeinde-Alltag, etwa wenn es um die Einführung von Abendmahls-Einzelkelchen in der Lahnstadt vor Jahrzehnten ging. Und immer wieder kam Dieter Kuhli auf die reformierte Tradition in Wittgenstein im Allgemeinen und in Laasphe im Speziellen zurück. Und bei der Außenbetrachtung der ehrwürdigen Gebäude öffnete der Referent seinen Zuhörerinnen und Zuhörern auch noch die Perspektive auf große Söhne aus den beiden Orten: Am Laaspher Kirchplatz verwies Dieter Kuhli auf das gegenüberliegende Bonemilch-Gässchen, das dem Universitätsprofessor und Weihbischof Johannes Bonemilch gewidmet ist, der in den 1430er Jahren in Laasphe zur Welt kam und 1507 Martin Luther die Priesterweihe erteilte. An der Südseite der Puderbacher Kirche, wo das Grab von Friedrich Kiel liegt, erinnerte Dieter Kuhli an den Musikpädagogen und Komponisten der Romantik, der 1821 in Puderbach geboren wurde.

Gemeindepädagogin Heike Dreisbach dankte in der Puderbacher Kirche nach einem gelungenen Nachmittag als Leiterin der Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein dem Referenten, Laasphes ehemaligem Gemeindepfarrer Dieter Kuhli.
© JG
Gemeindepädagogin Heike Dreisbach dankte in der Puderbacher Kirche nach einem gelungenen Nachmittag als Leiterin der Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein dem Referenten, Laasphes ehemaligem Gemeindepfarrer Dieter Kuhli.

Nach zweieinhalb interessanten Stunden ging die Laaspher Kirchentour zu Ende. Heike Dreisbach freute sich ausdrücklich über die altehrwürdigen Gebäude in Wittgenstein und lud zur nächsten, zur zehnten Etappe der Reihe „Kein Raum wie jeder andere - Kirchbau in Siegerland und Wittgenstein“ ein. Die führt Mitte Oktober in die Evangelische Martini-Kirche und die St.-Peters-Kapelle in Netphen, und im Frühjahr 2024 geht es dann wieder nach Wittgenstein, genauer gesagt in die Feudinger Kirchengemeinde.

weitere Impressionen

  • Kirchen-Tour Bad Laasphe und Puderbach am 15. April 2023

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