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Langjährige Synodale und KSV-Mitglied Doris Thieme verabschiedet

6.1.2023

Superintendent Peter-Thomas Stuberg verabschiedete Doris Thieme auf der Siegener Kreissynode im November.
Superintendent Peter-Thomas Stuberg verabschiedete Doris Thieme auf der Siegener Kreissynode im November.

Wenn man sie brauchte und gefragt hat, dann hat sie meistens „Ja“ gesagt: So erklärt Doris Thieme die lange Liste an Ehrenämtern, die sie im Laufe der Jahre in der Evangelischen Kirchengemeinde Olpe und im Evangelischen Kirchenkreis Siegen innehatte. Bau- und Finanzkirchmeisterin, Presbyteriumsvorsitzende, Synodale, Finanzausschussmitglied und KSV-Mitglied sind nur einige davon. Manche Ämter hat sie zwischenzeitlich niedergelegt und gegen andere ausgetauscht, manche behält sie noch für eine Weile bei, zwei gewichtige hat sie nun niedergelegt: Die 77-Jährige wurde im November aus der Siegener Kreissynode verabschiedet, und auch ihr Amt im Kreissynodalvorstand, der die Geschäfte des Kirchenkreises zwischen den Sitzungen der Kreissynode leitet, legte sie zum Jahresende nieder. Dem Bevollmächtigtenausschuss, der dem neu gegründeten Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein vorsteht, gehört sie auf eigenen Wunsch nicht mehr an.

48 Jahre im Presbyterium

„Alles hat seine Zeit“, sagt Thieme mit Blick auf einen Bibelvers aus dem Buch der Sprüche. Sie habe die Vereinigung der beiden Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein in der dazu gegründeten Steuerungsgruppe über Jahre mit begleitet. „Nun ist die Fusion gelungen und ich kann für mich einen Schlussstrich ziehen.“ In ihrer Kirchengemeinde Olpe bleibt sie noch im Presbyterium, bis 2024 die nächsten Kirchenwahlen anstehen. Sage und schreibe 48 Jahre wird sie dann in dem Leitungsgremium die Geschicke der Kirchengemeinde Olpe mitgesteuert haben. Mit ihren Eltern aus Ostpreußen geflohen und über Umwege in Remscheid aufgewachsen, zog die gelernte Exportkauffrau 1969 mit ihrer Familie nach Olpe. 1976 wurde sie als gerade mal dritte Frau ins Presbyterium gewählt. „Und welche Aufgabe gibt man einer jungen Frau? Den Kindergarten“, schmunzelt Thieme und ergänzt: „Dadurch bin ich Stück für Stück in die Gemeindearbeit hineingewachsen.“ Bis Anfang 2000 war sie als Presbyterin für den evangelischen Kindergarten zuständig, 1988 kam zusätzlich die Aufgabe der Baukirchmeisterin hinzu, 1990 für zehn Jahre der Presbyteriumsvorsitz. Thieme war damals die erste Ehrenamtliche überhaupt im Kirchenkreis Siegen, die einem Presbyterium vorstand – andernorts war diese Aufgabe traditionell den Pfarrerinnen und Pfarrern zugedacht. Als schließlich 2004 auch noch das Amt des Finanzkirchmeisters vakant wurde, übernahm Thieme auch diese Aufgabe. Bis heute ist sie Bau- und Finanzkirchmeisterin in Olpe und im Presbyterium außerdem zuständig für Diakonie und die Verwaltung des Friedhofs.

"Das, was ich kann, weitergeben"

„Ich bin Christin und habe vom lieben Gott Gaben bekommen“, erklärt Doris Thieme die Motivation für ihr ehrenamtliches Engagement. „Das, was ich kann, will ich weitergeben.“ Auch auf Ebene des Kirchenkreises: 1988 wurde Thieme Mitglied der Kreissynode, ab 2001 war sie zehn Jahre lang auch Landessynodale. Ab 1992 arbeitete sie im Finanzausschuss mit und wechselte von dort 2005 in den Kreissynodalvorstand. All ihre Ehrenämter vereinbarte Thieme mit ihrem Beruf als Sozialpädagogin, den sie nach ihrem Studium in den 80er Jahren ausübte und in dem sie die Außenstelle des Diakonischen Werks in Olpe mit aufbaute, und ihrer Familie: Mit ihrem Mann, Dr. Hans-Bodo Thieme, der selbst im Verkündigungsdienst der Kirchengemeinde Olpe tätig war, hat Thieme zwei Töchter und mittlerweile drei Enkel.

Kritisch und konstruktiv

Auf der Siegener Synode im November dankte Superintendent Peter-Thomas Stuberg Thieme für ihren jahrzehntelangen Einsatz und ihre „sehr treue, pflichtbewusste Art, der Kirche zu dienen“. Doris Thieme denke mit, sei kritisch, manchmal widerständisch und immer konstruktiv. „Ihr reicher Erfahrungsschatz wird uns fehlen“, betonte Stuberg.

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