News & Aktuelles
Aktuelles
Diskussion über Seenotrettung in der Nikolaikirche
27.9.2022

Ein Ungetüm aus schwarzem Kunststoff verdeckt am Sonntag die Stufen zum Altarraum in der Nikolaikirche. Eine Störung der gewohnten Ordnung, die gewollt ist: Denn in der Siegener Kirche ging es um die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer. Wer schon mal auf einem größeren Schiff unterwegs war, konnte an den weißen Plastikkapseln neben dem Kunststoffgebildet unschwer erkennen, worum es sich dabei handelte: Eine Rettungsinsel, die zur Notausrüstung vieler Schiffe gehört und auch in der Seenotrettung zum Einsatz kommt. Nach einem thematischen Gottesdienst berichteten in einer Podiumsdiskussion in der Kirche Seenotretter eindrücklich aus ihrer praktischen Arbeit – und gaben Tipps, wie sich jeder Einzelne gegen das Sterben von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer engagieren kann. Eine Ausstellung mit 14 Postern über die Seenotrettung wurde begleitend im Eingangsbereich der Nikolaikirche aufgebaut und ist noch drei Wochen lang zu den Zeiten der offenen Kirche zu sehen: montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr und sonntags vor und nach den Gottesdiensten.
Gemeinde und Stadt unterstützen "United4Rescue"
Die Evangelische Lukas-Kirchengemeinde Siegen ist wie auch die Stadt Siegen Mitglied bei „United4Rescue“, einem Bündnis von hunderten gesellschaftlichen Organisationen und Kommunen, die die zivile Seenotrettung unterstützen. Michael Schwickart, der in der Nikolaikirche zu Gast war, hat nicht nur das Bündnis mitgegründet, sondern auch die Organisation „Sea-Watch“. Seitdem Italien 2014 die staatliche Seenotrettung für Flüchtlinge eingestellt hat, bewahrt „Sea-Watch“ mit seinen Schiffen Flüchtlinge vor dem Ertrinken, die mit ihren oftmals maroden und überfüllten Booten bei der Überfahrt von Afrika nach Europa in Seenot geraten sind.
Schockierende Szene im Mittelmeer
Schwickart war bei mehreren Rettungseinsätzen selbst dabei und berichtete auf der Podiumsdiskussion von berührenden und teils schockierenden Szenen: Wie ihm von einem Flüchtlingsboot aus ein dreijähriges Mädchen in den Arm gedrückt wurde zum Beispiel. Oder wie mehrere Menschen, darunter Kinder, in ihrem Flüchtlingsboot verdursteten, weil ihnen die vorbeifahrenden Schiffe die eigentlich verpflichtende Seenotrettung verwehrten. Markus Groda, Mitgründer der Organisation Sarah („Search and Rescue for all Humans“), die im kommenden Frühjahr mit der Seenotrettung vor den kanarischen Inseln beginnen will, berichtete, dass die Belastungen für die ehrenamtlichen Retter während der Einsätze selbst aber in den Hintergrund träten: „Man funktioniert und arbeitet als Team zusammen.“ Als belastender empfinde er die Rückkehr ins Arbeitsleben in Deutschland: mit scheinbar banalen Problemen konfrontiert zu sein, während einem das Leid der flüchtenden Menschen noch plastisch vor Augen stehe.
Schwickart berichtete auch vom Gegenwind, der den Seenotrettern begegne. „2015 wurden wir noch in Talkshows eingeladen und als Helden gefeiert, 2016 als Verbrecher bezeichnet“, berichtet der Aktivist. Der Vorwurf: Die Flüchtlingshelfer spielten Schleppern in die Karten. Die zunehmende Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung habe in den vergangenen Jahren etwa dazu geführt, dass Schiffe mit Flüchtlingen keine Einlaufgenehmigung für Häfen erhielten oder widerrechtlich durchsucht wurden. Trotzdem: „Wir dürfen die Menschen in ihrem Sterben und Elend nicht allein lassen“, betonte Schwickart. Seine Minimalforderung: Ein Ende der europäischen Unterstützung der libyschen Küstenwache, die regelmäßig Menschenrechtsverstöße begehe, und eine Aufnahme aller von deutschen Booten geretteten Flüchtlinge in Deutschland. Das sei eine vierstellige Zahl pro Jahr – „das darf uns nicht überfordern“, betonte Schwickart.
Jeder kann aktiv werden
Auch wer nicht selbst auf Rettungseinsetze fahren oder Geld spenden könne, könne die Seenotrettung unterstützen: „Informiert euch und andere, sprecht eure Abgeordneten an!“, rief der Seenotretter die Besucherinnen und Besucher in der Nikolaikirche auf. Die Stadt Siegen hat als Bündnisparter von „United4Rescue“ bereits gerettete Flüchtlinge aus dem Mittelmeer aufgenommen. Die stellvertretende Bürgermeisterin Angela Jung betonte: „Jeder kann schauen: Wo kann noch Wohnraum geschaffen werden, damit mehr Menschen aufgenommen werden können?“ In Siegen gebe es eine Willkommenskultur mit einem starken Netzwerk, sagte Jung. „Darauf bin ich stolz, das ist nicht in jeder Kommune so.“
Weitere Artikel:
- Zum Kirchen-Geburtstag den neuen Namen vorgestellt
- Gemeinden suchen Ehrenamtliche für Presbyteriumswahl
- Gemeinsam rund um den Kindelsberg-Turm
- Pfarrer Rolf Fersterra in Ruhestand verabschiedet
- Kirchenkreis informiert über Kinder- und Jugendarbeit
- Mitsing-Event "Singing in the Light of God" in Weidenau
- „Die Sünde hassen, den Sünder lieben“
- Wenn die Hoffnung einen fröhlich hüpfen lässt
- "Wolke 8" nimmt Gestalt an - Baustellenbesichtigung am Wellersberg
- Kultur auf dem Scheiterhaufen Lesung mit Superintendent Stuberg am Evau
- Eine Jugendbibelwoche für zwei Jahrgänge
- Stellungnahme zur aktuellen Taufdebatte
- Lea Klaas Pfarrerin im Probedienst in Kaan-Marienborn
- Erwachsenenbildung lädt nach Wittgenstein ein
- Tag der Notfallseelsorge über Amokläufe an Schulen
- Ostern in der Laaspher Kita „Farbklecks“
- Ex-Botschafter von Fritsch bei Jubiläum der EFL-Stiftungen
- Ein Esel in der Erndtebrücker Kirche
- Gemeinsam unterwegs auf dem Kreuzweg
- Knapp 100 Jugendliche beim Berleburger Konfi-Camp
- Jugendbibelwoche im Wittgensteiner Süden
- Abschied von Luise
Trauerfeier in Freudenberger Kirche - Diakonie als Pfarrkonferenz-Thema in Bad Laasphe
- Freudenberger Gemeinde gedenkt Luise im Gottesdienst
- Laaspher verabschieden Carolin Kremendahl
- Westfälischer Konfi-Cup-Pokal für Siegen-Wittgenstein
- „Auf die konzentriert, die interessiert geguckt haben“
- Evangelische Kirche trauert um getötete Luise
- Ehrenamtlichkeit braucht fundierte Ausbildung
- Martin Ditthardt in festlichem Gottesdienst ordiniert
- Und noch einmal Abschied nehmen
- Kooperation für die Erste Hilfe am Kind
- Ökumenische Fastenwoche mit dem Blick auf das Hungertuch
- Frauenausschuss Jahresprogramm 2023
- Den Weltgebetstag gibt es auch für Kinder
- Im gleichen Geist auf demselben Fundament rund um den Globus
- Jugend-Evangelisation „truestory“ in Hesselbach ein Erfolg
- Abschied nach 31 Jahren im Vorstand
- Staffelstab-Wechsel in Bad Berleburg
- Gemeinsam aufs Beten vertrauen
- Platz zum Kennenlernen und für Diskussionen
- Gleidorfer Konfis füllten Vokabel „Diakonie“ mit Leben
- Erlös des Weihnachtssingens gespendet
- Banfetaler Konfis bereiteten Gottesdienst vor
- Frische Gedanken zu einem alten Text
- Ein Riesenrad für Lützel
- Spende sollte für Mädchen und Jungen in der Ukraine sein
- Spenden für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien
- Glaubensfest für den neuen Kirchenkreis
- Auf der Suche nach neuen Presbyteriums-Mitgliedern
- Neustart nach der Corona-Pandemie
- Berleburg und Girkhausen für Kamen qualifiziert
- Klinikseelsorgerin Christiane Weis-Fersterra verabschiedet
- Kirchenkreis feiert Vereinigung mit Festgottesdienst
- Verstärkung in der Wittgensteiner Notfall-Seelsorge
- Und fürs Essen gab‘s diesmal Stäbchen
- 1000 Euro für einen Lama-Trail-Parcours
- Sichere Orte geben
Schulungen zu sexualisierter Gewalt - „Wer ist mein Nächster?“ lautete die Frage in Eslohe
- Weihnachtsbäume unterstützen Ostertreff
- Glaube statt Verschwörungs-Glaube
- Zum Praktikum gehört auch eine Predigt
- Seit 40 Jahren im Dienst der Kirchengemeinde
- Langjährige Synodale und KSV-Mitglied Doris Thieme verabschiedet
- Kirchenkreis trauert um stellvertretenden Verwaltungsleiter Michael Schwarz
- Jahreslosung 2023
- Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein geht an den Start
- Sich Weihnachten ins Gesicht schreiben lassen
- Tablets für die Kitas
- Besinnliche Stimmung im Stadion
- Offenes Chorprojekt „Elias“ der Kantorei Siegen
- Synode: Klimaschutz kostet Kirchengemeinden Geld
- Synode: Stuberg wird Superintendent des neuen Kirchenkreises
- Synode: Kirche wird kleiner, bleibt aber wirksam
- Kreismännertag: Sorgende Männer, Sorgen um Männer
- KSV-Klausur in Attendorn
Kleiner werdende Kirche gestalten - Warum uns der Ewigkeitssonntag guttut
Andacht von Superintendent Stuberg - Von guten Nachrichten:
Der Jahresempfang des Kirchenkreises - Kinderbibeltage in Krombach mit über 80 Kindern
- "Kirchen und Kino" wieder im Viktoria-Kino
- Kibiwo: Wenn eine Außerirdische durch die Kirche irrt
- Pfarrer Hans-Jürgen Uebach in Hilchenbach verabschiedet
- Pfarrer Andreas Chaikowski wird vorgestellt
- Pfarrer und Jugendreferenten in einem Boot
- Diskussion über Seenotrettung in der Nikolaikirche
- Tansania-Kenner und Netzwerker: Pfarrer Johannes Paehl verstorben
- Der GoSpecial und andere besondere Gottesdienste
- Kantorei und Lukas-Gemeinde feiern
- Kirchengemeinden wollen Energiekosten senken
- Kirchliche Finanzen
Blick in die Zukunft - Auszeit für 600 Kita-Mitarbeitende
- Superintendent predigt am Sonntag im "alten Stilling"
- 20 Jahre eXtrakt-Jugendarbeit in Niederdresselndorf
- Gemeindefest mit Panoramablick
- Besuch aus Tansania im Haus der Kirche
- Kirchenkreis bedauert Aus für Sprach-Kita-Förderung
- Breiter Pastor, fette Beats
Erstes Bonfire-Festival - Bonfire-Jugendfestival mit Musik und Sport
- Konficamp: Endlich wieder Otterndorf
- Kirche für die Jugend am Wellersberg
- Weniger "Brot für die Welt"-Kollekten im Corona-Jahr
- Pfarrer Gerhard Utsch in Ruhestand verabschiedet
- Neue Mitarbeitervertretung hat Arbeit aufgenommen
- Christine Schneider nach Ausbildung übernommen
- Kinderkunst im Kirchenraum: Kinder­kunstwoche in Wenden
- Pfarrer Martin Albrecht in Ruhestand verabschiedet
- Kaan-Marienborn konzentriert sich aufs Zentrum
- Kreissynode: Mehr Geld und Personal für den Klimaschutz
- Nahtod und Kochbuch: Facharbeitspreis vergeben
- Kreissynode: Kooperation wird wichtiger
- Synode stimmt für „Siegen-Wittgenstein“
- Pfarrer Tim Winkel verabschiedet
- Ökumenischer Kirchentag: Aus der Kirche in die Innenstadt
- Kirchenkreis-Vereinigung beschlossen
- Netzwerke zur Hilfe geknüpft
Frauenhilfe feiert Jahresfest - Ökumenischer Kirchentag in Siegener Innenstadt