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Kantorei und Lukas-Gemeinde feiern
12.9.2022

„Wir feiern!“, sagte Pfarrer Stefan König zu Beginn des festlichen Gottesdienstes. Und dieses „Wir feiern!“ bezog sich zunächst auf das Jubiläum der Kantorei Siegen. Deren 75-jähriges Bestehen wurde mit viel Musik gewürdigt – mit Gemeinde- und Chorgesang, mit Sigfrid Karg-Elerts triumphalem Marsch auf der Orgel, dem „großen Halleluja“ des 150. Psalms und vor allem mit Gunther Martin Göttsches Kantate über den 98. Psalm: „Singet dem Herrn ein neues Lied“.
Erstes Gemeindefest der vereinigten Kirchengemeinde
Gefeiert wurde an diesem Tag zugleich das erste Gemeindefest der Evangelischen Lukas-Kirchengemeinde Siegen. Zum 1. Januar 2022 haben sich die ehemaligen Siegener Gemeinden Christus, Erlöser und Nikolai zu dieser neuen Kirchengemeinde zusammengeschlossen. Das erste Gemeindefest sollte nun Raum zur Begegnung geben: und zwar mit dem Kantaten-Festgottesdienst unterm Krönchen, mit einem Familiengottesdienst-Stationenlauf ab dem Wellersberg und von Mittag an mit einem gemütlichen Zusammensein rund um die Nikolaikirche. Es gab Speis und Trank, Spielstationen, einen kleinen Basar, schöne Musik und ein abschließendes Friedensgebet. Passend zum Tag des offenen Denkmals hatten Besucher zudem die Gelegenheit, vom Turm des stadtbildprägenden Gotteshauses die Weite der neuen Gemeinde zu schauen.

Nahezu vollbesetzt war die Nikolaikirche an diesem zweiten September-Sonntag. In den Reihen fanden sich mit der stellvertretenden Landrätin Ursula Belz und der Kulturausschussvorsitzenden Eva-Marie Bialowons-Sting auch Vertreterinnen des Kreises Siegen-Wittgenstein und der Stadt Siegen. Auch etliche ehemalige Kantoristinnen und Kantoristen saßen im Zuschauerraum.
Herzzerreißende Solo-Passage
Der Kantaten-Chor war groß, denn das Werk von Gunther Martin Göttsche erfordert zwei vierstimmige Chöre, hier gebildet von Kantorei und Kirchenchor Siegen. Dazu fügt sich mit Pro Musica Sacra ein begeisternd aufspielendes Ensemble aus Blechbläsern, Tasten- und Schlaginstrumenten sowie Cello und Kontrabass. Die Leitung lag bei Kirchenmusikdirektorin Ute Debus, die mit der Auswahl dieses Stücks auch unterstrich, wie bewusst die Kantorei den kirchenmusikalischen Schatz der Vergangenheit mit den Möglichkeiten der zeitgenössischen Musik zu verbinden weiß. Denn Göttsches Kantate verschränkt die 2019 entstandenen vorwiegend jazzigen Passagen mit der traditionsreichen Psalm-Vertonung von Matthias Jorissen (1739-1823). Schön, dass in dem mitreißenden „Singet“ und „Jauchzet“ der Vielen auch die einzelne Stimme ihren Platz hatte: Herzzerreißend innig war die Solo-Passage des „Herr, ich bin nicht wert …“ von Sopranistin Nina Junk, die am Ende gemeinsam mit Bassist Gerrit Schwan die göttliche Dreieinigkeit rühmte: „Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist“.
Präses Kurschus predigt über die Kraft des Singens
In der Mitte des gottesdienstlichen Geschehens stand die Predigt von Annette Kurschus. Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland verband höchst anschaulich den inhaltlichen Verlauf der Kantate mit der zeitenüberdauernden Weisheit des Psalmisten. Dazu warf sie punktgenaue – auch sehr persönlich gefärbte – Schlaglichter auf die Geschichte der Kantorei, in der Kurschus zu Studienzeiten selbst Sängerin war. Zum Beispiel nannte sie wichtige aufgeführte Werke: das Deutsche Requiem von Brahms, die h-moll-Messe von Bach, den „Elias“ von Mendelssohn, die Geistlichen Motetten von Schütz, die Passionserzählung von Henning Frederichs oder Rudolf Mauersbergers „Wie liegt die Stadt so wüst“, uraufgeführt am 50. Jahrestag der Zerstörung Siegens, am 16. Dezember 1994.
Annette Kurschus berichtete von der „wundersamen Kraft, die im Singen liegt“, von dem kurzen Moment, in dem ein Lied trösten kann und damit „funkelnagelneuen“ Glanz bekommt. Und sie unterstrich, welche Kraft der Gesang birgt, der trotz allem erklingt – wie das jüdische Kaddisch, das als „starker Akt des Widerstands“ dem Tod ins Angesicht gesungen werde. Am Kreuz sei Jesus selbst zum Opfer von Hass und Gewalt geworden und dann von Gott auferweckt worden, sagte Kurschus. Wie gut, dass das letzte Wort der habe, der den Erdkreis richte, und zwar mit Gerechtigkeit, betonte die Präses: „Diese Gewissheit lässt uns singen.“
Orgel-Streik schenkt intensiven Moment
Ein unerwartet intensiver Moment entstand gegen Ende des Gottesdienstes. Die Orgel streikte, Organist Jürgen Poggel wechselte ans Klavier und begleitete Seit‘ an Seit‘ mit Pianist Marco Hoffmann die Kantorei bei Felix Mendelssohn-Bartholdys „Verleih uns Frieden gnädiglich“. So war dieser Klassiker noch einmal anders zu hören, wurde im Besten Sinne zum „neuen Lied“, ging zu Herzen und blieb im Ohr.
Claudia Irle-Utsch
Geschichte der Kantorei Siegen
Die Kantorei Siegen probte am 13. März 1947 zum ersten Mal. In den Anfangsjahren stand sie unter der Leitung des Kantors Helmut Winter (1926-1983). 1956 übernahm Almuth Höfker (1927-2013) die Kantorei. Seit ihrer Anstellung als Kirchenmusikerin der Nikolaikirche gehört auch der Chor zu „Nikolai“ und erweiterte sein Repertoire in den 35 Jahren ihrer Dirigentinnenschaft kontinuierlich.
Kirchenmusikdirektorin und Kreiskantorin Ute Debus hat die Kantorei im Jahr 1991 übernommen. Eines ihrer besonderen Anliegen ist das Erarbeiten zeitgenössischer Musik. So macht Debus auch das Crossover (z.B. mit Duke Ellingtons „Sacred Concert“) möglich. Eingeführt hat sie das konzertant-gottesdienstliche Format „Kantate zum Mitsingen“ immer am zweiten September-Sonntag. Seit 1998 gehört die capella cantabilis zur Kantorei-Familie. Sie plant für Sonntag, 20. November, 18 Uhr, Nikolaikirche, ein Konzert zum 350. Todestag von Heinrich Schütz: „Musikalische Exequien“.
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