Losungs-Impulse
Täglich Gedanken aus dem Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein zu biblischen Texten des Alten und des Neuen Testaments
10. Juni
Ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden sättigen.
Jeremia 31, 25
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5, 3
Pfarrer Oliver Günther, Oberholzklau: Die Krisendichte ist zu hoch. Wir leben in einem globalen Ausnahmezustand, in dem wir ständig neue Prioritäten setzen sollen. Kein Wunder, dass so viele Menschen matt und müde sind, erschöpft und überfordert, ausgelaugt, am Ende.
Die Losung für den heutigen Tag lässt mich „aufhören“ - in einem doppelten Sinn: Dass wir aufhören, weiterzumachen wie bisher. Aber auch, dass wir auf das hören, was uns von Gott gesagt ist. Heute darf ich hören: Ich will dich erquicken und sättigen. Erquicken in deinem „Ich kann nicht mehr!“ und sättigen in deiner Sehnsucht nach Heilung, Trost und Zuversicht. Das macht mich neugierig weiterzulesen, was Gott denn nun genau zu sagen hat. Sei ehrlich! Dich auch?!
Oliver Günther ist Pfarrer in der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Oberholzklau.
Neben dem Angebot hier, besteht auch die Möglichkeit, sich die Losungs-Impulse per WhatsApp aufs Handy senden zu lassen. Dafür bitte Namen und Handynummer an jens.gesper@kk-wi.de oder an Tel. 0151/26182772 schicken.

9. Juni
Der HERR, dein Gott, wandelte dir den Fluch in Segen um, weil dich der HERR, dein Gott, lieb hatte.
5. Mose 23, 6
Erachtet die Geduld unseres Herrn für eure Rettung.
2. Petrus 3, 15
Pfarrer Peter Liedtke, Bad Berleburg-Girkhausen: Wenn mich jemand liebt, verwandelt sich alles. Das, was ich um mich herum sehe, erscheint in einem neuen Licht. Und auch ich selbst verändere mich. Es ist erstaunlich, welche Dinge plötzlich interessant erscheinen, nur weil jemand, der mich liebt, daran Freude hat. Gott liebt Dich! Auch für ihn ändert sich dadurch alles. Keine Strafe will er schicken, sondern seinen Sohn Jesus, der alle Schuld tilgt. Und wenn Du anfängst, ihn zu lieben, verändert sich Dein Blick auf die Welt und die Menschen um Dich herum. Trau' Dich einfach, trau' Dich, ihm und seiner Liebe zu vertrauen.
Peter Liedtke ist Pfarrer der Evangelischen Dorlar-Eslohe und Flüchtlingspfarrer im Wittgensteiner Teil des Kirchenkreises.
Neben dem Angebot hier, besteht auch die Möglichkeit, sich die Losungs-Impulse per WhatsApp aufs Handy senden zu lassen. Dafür bitte Namen und Handynummer an jens.gesper@kk-wi.de oder an Tel. 0151/26182772 schicken.

8. Juni
Boas sprach zu Rut: Du bist gekommen zu dem HERRN, dass du unter seinen Flügeln Zuflucht hättest.
Rut 2, 12
Christus ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren.
Epheser 2, 17
Pfarrer Matthias Elsermann, Kreuztal: Gott schenkt Fremden Heimat. Boas, ein Israelit, spricht im heutigen Bibelwort zu Rut. Rut ist eine Fremde. Nicht von hier. Ein Flüchtling, eine Recht- und Schutzlose. Aber Boas schützt sie. Er sorgt für ihr Recht. Er eröffnet ihr eine neue Heimat. Er handelt so, weil Gott so handelt: Gott schenkt Schutz! Gerade den Schwachen. Denen ohne Recht. Den Heimatlosen, den Flüchtenden! Gott steht auf ihrer Seite. Dies betont die Bibel stets von Neuem. Und das ermutigt und verpflichtet uns, Menschen Zuflucht zu schenken. Denn der Gott der Bibel, der Gott Abrahams und Davids, schenkt Zuflucht!
Matthias Elsermann ist der Schulreferent des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.
Neben dem Angebot hier, besteht auch die Möglichkeit, sich die Losungs-Impulse per WhatsApp aufs Handy senden zu lassen. Dafür bitte Namen und Handynummer an jens.gesper@kk-wi.de oder an Tel. 0151/26182772 schicken.

7. Juni
Wandelt auf dem Weg, den euch der HERR, euer Gott, geboten hat, damit ihr leben könnt.
5. Mose 5, 33
Was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.
Römer 15, 4
Abenteuerdorf-Geschäftsführerin Silke Grübener, Mornshausen: Auf Gottes Weg wandeln und Gottes Idee von einem erfüllten Leben leben, auch im Alltag. Wenn das mal so einfach zu erkennen und umzusetzen wäre. Heute startet der Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg. Ich freue mich darauf, dort vielen verschiedenen Menschen zu begegnen, neue Impulse zu bekommen und ins Gespräch zu kommen über Gottes Botschaft für uns Menschen. Nicht nur am Kirchentag, sondern auch bei vielen Begegnungen in unseren Gemeinden, unseren CVJMs und darüber hinaus finde ich den Austausch mit anderen ganz wichtig, um dem, was Gott uns rät, gemeinsam auf die Spur zu kommen.
Silke Grübener leitet das Abenteuerdorf, eine Freizeit-Einrichtung des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in Wemlighausen.
Neben dem Angebot hier, besteht auch die Möglichkeit, sich die Losungs-Impulse per WhatsApp aufs Handy senden zu lassen. Dafür bitte Namen und Handynummer an jens.gesper@kk-wi.de oder an Tel. 0151/26182772 schicken.

6. Juni
Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen. Und der Mensch gab einem jeden seinen Namen.
1. Mose 2, 19 und 20
Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen.
Lukas 12, 6
Erlebnispädagogin Claudia Althaus, Marburg: Bei der heutigen Losung musst ich sofort an folgendes Kindergebet denken: „Jedes Tierlein hat sein Essen, jedes Blümlein trink' von dir, hast auch meiner nicht vergessen, lieber Gott, ich danke dir!“
Wie schön es doch ist, dass Gott, der Schöpfer dieser Welt, nicht einmal einen der vielen kleinen Spatzen aus den Augen verliert. Und damit ganz sicher uns niemals vergessen oder übersehen wird. Wir können uns darauf verlassen, dass Gott für uns sorgen wird!
Claudia Althaus arbeitet mit im Abenteuerdorf Wittgenstein.

5. Juni
Der Vater macht den Kindern deine Treue kund.
Jesaja 38, 19
Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.
Kolosser 2, 6 und 7
Pfarrerin Silke Panthöfer, Weidenau: Der Vers regt mich (und vielleicht ja auch Sie…) zu biographischem Nachdenken an: Welche Erfahrungen waren als Kind /als Jugendliche(r) für meinen Glauben prägend? Wer hat dazu beigetragen? Welche Bilder von Gott habe ich vermittelt bekommen? Wofür bin ich dankbar? Was habe ich im Laufe meines Lebens abgelegt wie ein zu eng gewordenes oder einschnürendes Kleidungsstück? Vielleicht gibt es heute einen Moment, um im Licht des Jesaja-Verses den Fragen nachzugehen. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dies zu zweit / in einer Gruppe zu tun.
Silke Panthöfer ist Evangelische Krankenhaus-Seelsorgerin im Kreisklinikum Siegen.

4. Juni
Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken.
Psalm 145, 17
Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.
Philipper 1, 6
Frauenhilfs-Mitarbeiterin Erika Denker, Niederdielfen: In uns allen ist eine tiefe Sehnsucht nach Gerechtigkeit angelegt, sie gehört zu den Grundwerten unseres Menschseins. Schon Kinder haben ein feines Gespür dafür, ob es gerecht zugeht, - und wie bitter ist es, Ungerechtigkeit zu erfahren.
Gott ist gerecht in allen seinen Wegen - welch ein Zuspruch steckt in diesem Psalm-Wort am heutigen Sonntag! Und mehr noch: Gott ist gnädig in allen seinen Werken.
Gott ist gnädig: Gnade und Gerechtigkeit - zwei bedingungslose Geschenke Gottes an uns, die unser Leben reich machen.
Erika Denker arbeitet in der Leitung der Evangelischen Frauenhilfe Weißtal, Niederdielfen.

3. Juni
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel.
Sacharja 9, 9
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Matthäus 5, 5
Presbyter Tim Mayer-Ullmann, Bad Laasphe: Was wünschen wir uns? Wir wünschen uns häufig das, was wir momentan nicht haben. Ich denke aber an die Menschen in der Ukraine, die seit über einem Jahr im Überlebenskampf stecken. Sie wünschen sich Gerechtigkeit und Freiheit. Alle, die Frieden und Gerechtigkeit, ja Lebensnotwendiges vermissen, dürfen sich freuen: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.
Das heißt: Das Sehen, das Wünschen der Notleidenden und Bedrängten ist Gott nicht egal. Mitten in die Not hinein, dorthin, wo es weh tut, schickt er seinen Stellvertreter auf Erden.
Tim Mayer-Ullmann hat im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Laasphe einen besonderen Blick auf die Gebäude.

2. Juni
Ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth.
Haggai 2, 9
Der Friede Christi regiere in euren Herzen; zum Frieden seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Und dafür sollt ihr dankbar sein.
Kolosser 3, 15
Pfarrer Herbert Scheckel, Allenbach: An diesem Tag in der pfingstlichen Woche so viel vom Frieden zu hören, tut gut. In Zeiten, in denen Mächtige machen, was sie wollen, anscheinend ungestraft Krieg und Zerstörung bringen, redet Gottes Wort vom kostbaren Frieden. Der soll kommen, er soll um sich greifen, mit unserem Einverständnis. Der Friede Gottes beginnt ganz klein, bei einem jeden von uns, ganz tief innen. Der Heilige Geist kennt den Weg zu uns nach ganz tief innen. Wo wir allen Widerstand aufgeben und uns von ihm anrühren lassen, bringt er genau diesen Frieden mit, den jeder für sein Leben persönlich so nötig hat - wie auch die ganze Welt.
Voller Sehnsucht beten wir: Komm', du Geist des Friedens, nimm Platz und wohne in uns - und tu' dein Werk.
Herbert Scheckel ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Hilchenbach.

1. Juni
Er wird den Tod verschlingen auf ewig.
Jesaja 25, 8
Christus möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.
Philipper 3, 10 und 11
Jugendmitarbeiter Jürgen Schneider, Feudingen: Ich bin ein Kind der 80er und 90er Jahre. Spielekonsolen waren für mich ein großer Hit. Mein Lieblingsspiel war Super Mario World. Man steuerte den kleinen blau/roten Klempner durch viele Level zum Endgegner. Bei jedem Fehler verlor man ein Leben und musste immer und immer wieder von vorne beginnen. Im richtigen Leben funktioniert das nicht. Sterben wir, sind wir tot.
Doch Gott hat uns durch Jesaja die Botschaft des Losungstextes zukommen lassen. Und er hat Jesus Christus in die Welt geschickt, der dies in Johannes 3, 16 bestätigt, dort heißt es: Die an Jesus glauben, werden das ewige Leben haben. Der Tod wird damit auf ewig besiegt. Halleluja!
Jürgen Schneider arbeitet ehrenamtlich in der Jungenschaft der Kirchengemeinde Feudingen mit.

31. Mai
Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet.
Psalm 30, 12
Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Römer 15, 13
Pfarrerin Barbara Plümer, Siegen: Klage oder Freudentanz? Auf: „Wie geht’s?“ antworte ich meist „Danke, gut!“ Im Gespräch merke ich dann: Jetzt jammer' ich doch wieder! Über Stress, Politik, Wetter. Warum? Ein Automatismus wie: „Danke, gut!“? Nein. Wenn jemand nach meinem Befinden fragt, tut mir das gut. Denn ich bin der Frage wert! Allein die Frage erfreut mich.
Auch Gott schaut, wie es mir geht. Ihm brauche ich nichts vormachen. Wenn ich das tief in mir spüren kann, wandelt sich meine Klage in Freude. Meist hat das auch mit Menschen zu tun, die an meiner Seite sind und fragen: „Wie geht’s?“
Barbara Plümer ist die Gehörlosen-Seelsorgerin des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

30. Mai
Ist denn die Hand des HERRN zu kurz?
4. Mose 11, 23
Jesus spricht: Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch einig werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.
Matthäus 18, 19
Pfarrerin Dr. Sandra Gintere, Winterberg: Ist das, was Mose erfahren hat, auch Teil unserer Gebetserfahrung - nämlich die sofortige Antwort auf unser Gebet? Gott hat dem Volk Israel das begehrte Fleisch in Form von Wachteln gesendet. Wir alle kennen Menschen, die in existenzieller Not gebetet haben, und deren Gebete um Hilfe und Heilung nicht den erhofften Erfolg hatte. Können wir dann sagen oder denken: Ihr habt nicht richtig, nicht ernsthaft oder nicht eifrig genug gebetet? Oder stimmen wir Uta Ranke-Heinemann zu, die der Meinung ist, dass der Lohn des Gebetes „… nichts anderes als Gott, die Person gewordene Liebe, selbst ist“?
Sandra Gintere ist die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Winterberg.

29. Mai
Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth.
Haggai 2, 8
Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
Apostelgeschichte 4, 32
Abenteuerdorf-Geschäftsführerin Silke Grübener, Mornshausen: Alle waren ein Herz und eine Seele und teilten alles, was sie hatten. Das klingt so gar nicht real und umsetzbar, so radikal anders als das, was wir üblicherweise erleben. Was mir an diesem Bild aus der Bibel gefällt, ist, dass Menschen - so unterschiedlich sie auch sein mögen von ihrer Herkunft oder Bildung her, von ihrem Kontostand oder Besitz - durch ihren Glauben miteinander verbunden sind und Verantwortung übernehmen füreinander und für andere, die Hilfe brauchen. Das wünsche ich mir auch für unsere Gemeinden in der heutigen Zeit.
Silke Grübener leitet das Abenteuerdorf, eine Freizeit-Einrichtung des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in Wemlighausen.

28. Mai
Ich selbst will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um Jerusalem her sein.
Sacharja 2, 9
Als der Pfingsttag gekommen war, erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.
Apostelgeschichte 2, 1 und 3 und 4
Referats-Leiter Volker Peterek, Siegen: BEGEISTERT -
du wirst
Bewahrt von Gott,
Erfrischt in Dürrezeiten,
Geschützt im Sturm des Alltags,
Ermutigt für deinen Weg,
Inspiriert in der Nächstenliebe,
Singend und
Tanzend freudig begleitet,
Erfüllt von Gott, seinen Namen
Rühmend und
Träumend von seiner Herrlichkeit, beschenkt und gestärkt.
Somit einen gesegneten Pfingsttag, seid reich beschenkt und BEGEISTERT!
Volker Peterek leitet das Referat für Jugend und Gemeindepädagogik des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.
Neben dem Angebot hier, besteht auch die Möglichkeit, sich die Losungs-Impulse per WhatsApp aufs Handy senden zu lassen. Dafür bitte Namen und Handynummer an jens.gesper@kk-wi.de oder an Tel. 0151/26182772 schicken.

27. Mai
Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.
5. Mose 32, 4
Daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.
1. Johannes 3, 24
Prädikantin Sabine Lang, Hesselbach: Wäre es nicht Mose, würde ich es für Schwärmerei halten. Haltlos naiv. Aber Mose - der weiß, was Schwierigkeiten und Krisen sind. Flucht, Mobbing, Unterdrückung, Gewalt. Alles erlebt. Er schiebt Unrecht und Schwierigkeiten nicht Gott in die Schuhe, sucht keinen Sündenbock. Respekt! Er sieht und sagt klar, wer Gott für ihn ist. Nicht der Grund allen Übels, sondern der Fels in der Brandung. Gott ist kein Grund, zu verzweifeln und zu meckern. Gott ist der Grund, warum er weitermachen kann. Daran will ich mir ein Beispiel nehmen. Glauben wie Mose, wenn er sagt: Gebt unserm Gott allein die Ehre. Er ist der Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alle seine Wege sind recht.
Sabine Lang ist Presbyterin der Evangelischen Kirchengemeinde Banfetal.

26. Mai
Der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut.
Daniel 9, 14
Gott zeigt seine Gerechtigkeit jetzt, in dieser Zeit: Er ist gerecht und macht gerecht den, der aus dem Glauben an Jesus lebt.
Römer 3, 26
Pastor Thomas Ijewski, Freudenberg: Schwere Kost, die uns Daniel hier zumutet: Gott ist gerecht, auch und gerade dann, wenn er Unglück und Unheil über uns kommen lässt. Weil wir Menschen nicht auf ihn hören und nicht nach seinen Geboten handeln, verdienen wir die gerechte Strafe.
Doch nach diesem ehrlichen Schuldbekenntnis bittet Daniel Gott um Gnade. Vielleicht auch, weil er in seinem Leben erfahren hat, wie schwer es ist, wirklich untadelig vor Gott zu leben. Aus eigener Kraft schaffen wir das nicht. Gerecht werden wir allein durch Gnade. Vor Gott bestehen wir nur, wenn wir im Glauben an Jesus leben.
Thomas Ijewski ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Freudenberg.

25. Mai
Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
Micha 5, 1
Groß ist, wie jedermann bekennen muss, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
1. Timotheus 3, 16
Pfarrer Jens Brakensiek, Burbach-Holzhausen: Die Zugverspätungen der Bahn sind berüchtigt. Aber ist Ihre Kundenzufriedenheit mit dem Fahrplan Gottes eigentlich besser? Micha sagt: Der Gospel-Train ist mit Jesus eingefahren! Steigen Sie ein, fahren Sie mit! Dabei fängt Gott klein an. „Bethlehem“ steht für Ihren kleinen Alltag. Die Kleinen und Schwachen sind Gottes erste Wahl! Aber Gott gibt nicht klein bei. Michas Anklagen gegen die Herrschenden waren mutig. Er weiß: Mit Gewalt kann Gott nichts anfangen! Er will sein Volk als der gute Hirte weiden. Und Gott ist nicht kleinlich. Gott beginnt im Kleinen, aber sein großes Ziel ist Frieden und Versöhnung. Mit Gott und den Menschen. Durch Jesus.
Darum steigen Sie ein, fahren Sie mit!
Jens Brakensiek ist Pfarrer in der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Burbach.

24. Mai
Wenn mein Geist in Ängsten ist, so kennst du doch meinen Pfad.
Psalm 142, 4
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Matthäus 11, 28
Verwaltungs-Mitarbeiter Michael Rose, Lützel: David steckt so richtig in der Klemme, seine Situation erscheint ausweglos. Er ergreift die Flucht nach vorn - hin zu seinem Gott! Wo suchen wir Hilfe, wenn sich Angst oder Verzweiflung breit machen, wenn wir uns umsonst abmühen oder uns belastet fühlen? Davids Vorbild und Jesu Angebot sind verlockend, oder? Nehmen wir es an, denn Jesus will uns neu beleben, aufmuntern, beflügeln, erquicken.
Michael Rose arbeitet in der Bau- und Liegeschafts-Abteilung im Berleburger Haus der Kirche.

23. Mai
So habt nun acht, dass ihr tut, wie euch der HERR, euer Gott, geboten hat, und weicht nicht, weder zur Rechten noch zur Linken.
5. Mose 5, 32
Jesus sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.
Matthäus 22, 37 bis 39
Prädikantin Miriam Doikas, Langenholdinghausen: Puh, das, was im ersten Vers beschrieben wird, ist schwierig. Das Leben läuft nicht so geradeaus, wir sind doch alle sehr verhaltenskreative Menschen. Der zweite Vers, der macht es mir leichter, denn Gott sieht mein Herz. Er weiß, dass ich ihn liebhabe und meinen Nächsten lieben will wie mich selbst. Damit das gelingt, übe ich, Gott zu lieben, meinen Liebestank bei Ihm auffüllen zu lassen, sehe mich im Licht seiner Liebe, kann mich selber lieben und Liebe um mich herum verteilen. Was für ein befreiender Liebes-Kreislauf. Gut, dass Gott mein Herz sieht - Ja, ich will.
Miriam Doikas ist die Kita-Fachberatung „Religionspädagogik“ im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein.

22. Mai
Ich pries die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne.
Prediger 8, 15
Freuet euch in dem Herrn allewege.
Philipper 4, 4
Pfarrer Martin Behrensmeyer, Altenhundem: „Geh' mal in den Keller und hol' einen Eimer mit Kohlen herauf“ - wenn ich als Kind von meiner Mutter diesen Auftrag erhielt, war's mit der Freude vorbei. In den Keller gehen - das hieß, allein in die Dunkelheit gehen. Der Weg in den Keller war ein Weg in die Angst. Irgendwann hat meine Mutter das bemerkt. Als der Ofen in der Stube wieder Kohlen brauchte sagte sie: „Komm', hilf mir. Wir gehen zusammen in den Keller!“ Kein Problem! Mit Mutter an der Seite zeigte sich der Keller geheimnisvoll, spannend.
Die Angst verschwindet, wenn jemand mit geht. Die Dunkelheit verliert ihren Schrecken, wenn ich nicht allein bin. Im Kohlenkeller und auf jedem Weg durchs Leben geht Gott mit. „Hab' keine Angst! Ich bin bei euch alle Tage!“
Martin Behrensmeyer unterstützt die Kirchengemeinden Banfetal und Bad Laasphe im „Pastoralen Dienst im Übergang“.

21. Mai
Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.
Psalm 51, 14
Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.
Jakobus 5, 13
Posaunenchor-Leiter Matthias Herling, Raumland: Der heutige Vers steht im 4. Bußpsalm und kommt aus dem Munde Davids. Eigentlich kann König David nach seinem Kapitalverbrechen Gott nicht mehr unter die Augen treten. Er tut es dennoch und hofft auf Vergebung. Heute würde man sagen: David macht bei Gott eine Selbstanzeige. Die Sehnsucht nach Ruhe und Frieden schafft bei David die Bereitschaft, sich erneuern zu lassen. Auch wir brauchen heute Vergebung, einen willigen Geist, der uns das Gute vollbringen, uns wieder fröhlich singen lässt. Diese Selbsterkenntnis, es aus eigener Kraft nicht zu schaffen, ist der erste Schritt dazu.
Herr, erfülle Du mich heute mit Deinem Heiligen Geist.
Matthias Herling leitet den Raumländer CVJM-Posaunenchor.

20. Mai
Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten.
Jesaja 65, 1
Viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein.
Matthäus 19, 30
Pfarrer Jaime Jung, Erndtebrück: Als Kind spielt man gerne Verstecken. Es macht Spaß, gezielt zu verschwinden, um dann gefunden zu werden. Im Erwachsenalter gibt man das Versteckspielen auch nicht immer ganz auf: Manchmal versteckt man Gefühle, man zieht sich zurück, um nicht verletzt zu werden, man macht sich sogar schon mal klein, um bestimmte Verantwortungen nicht übernehmen zu müssen. Erwischt! Aber das ist durchaus menschlich.
Eine Erinnerung für Klein und Groß: Vor Gott kann man sich nicht verstecken. Besser noch: das muss man ja gar nicht tun! Jeder Mensch darf sich von ihm finden lassen, denn er sucht nach uns und nimm uns dann liebevoll an, so wie wir sind.
Jaime Jung ist der Gemeindepfarrer der beiden Kirchengemeinden Birkelbach und Erndtebrück.

19. Mai
Die Gemeinde werde inne, dass der HERR nicht durch Schwert oder Spieß hilft.
1. Samuel 17, 47
Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!
Lukas 10, 5
Pfarrer Christoph Otminghaus, Wilnsdorf: Das ist mal ein Kriterium für unseren Umgang mit anderen: Wir sollen Friedensboten sein. Andere bei Begegnungen segnen. Ihnen ein wenig vom Shalom Gottes bringen, den wir selber für uns in Anspruch nehmen.
Die muslimischen Menschen machen es uns vor, wenn sie „Salam“ als Begrüßung sagen. Sicher gehört da mehr als ein Wunsch dazu, wenn man wirklich Frieden bringen will. Nötig ist das jedenfalls in dieser Zeit von Streit, Krieg und persönlicher Auseinandersetzung an jeder Ecke und in jedem Haus. Also: Dann mal los...
Christoph Otminghaus ist Pfarrer in der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf.

18. Mai
In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN.
Sprüche 19, 21
Die nun zusammengekommen waren, fragten Jesus und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Apostelgeschichte 1, 6 bis 9
Presbyterin Andrea Schuppener-Schäfer, Puderbach: Himmelfahrt, 40 Tage ist Jesu nun nach Ostern bei seinen Jüngern - und ihr Herzenswunsch? Er möge bei ihnen bleiben und sie weiter führen. Doch Gottes Plan ist anders, Er erhebt Jesu in den Himmel. Aber zuvor gibt Jesu den Jüngern und uns auch noch die Zusage, in der folgenden Zeit nicht allein zu sein, sondern die Kraft des Heiligen Geistes zu empfangen. Er stärkt uns und macht uns der Gegenwart Jesu gewiss. So können wir im festen Glauben die Herrlichkeit Gottes und die Werke Jesu verkünden bis sich unser Wunsch, mit Jesu vereint in Gottes Reich zu sein, erfüllt.
Andrea Schuppener-Schäfer ist Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Laasphe.

17. Mai
Ach, HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Psalm 6, 2
Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist.
1. Thessalonicher 5, 9 und 10
Jugendreferentin Daniela Siebel, Netphen: Vom Leben gezeichnet, sitzt er da. Sein Selbstvertrauen weggebrochen. Seine Seele voller Angst. Enttäuschung und Einsamkeit sind ihm geblieben. Schlaflose Nächte. Durchgeweint. Erschöpft. Er schreit zu Gott, um Gesundheit, um Heilung. „Nicht du auch noch! Straf' mich nicht! Hab' Erbarmen mit mir!“
Der Schrei zu Gott. Manchmal der einzige Trost. Die Hoffnung, die mich nicht völlig verzweifeln lässt. Ein letzter Hoffnungsfunke. Aber einer, der es langsam wieder heller werden und so manches in einem anderen Licht erscheinen lässt. Daran dürfen wir uns gegenseitig erinnern und ermutigen, einander aufbauen und manchmal auch miteinander aushalten!
Daniela Siebel ist Jugendreferentin im Solidarraum 1 des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

16. Mai
Die da sitzen mussten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107, 10 und 13 und 15
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5, 10
Pfarrerin Claudia Latzel-Binder, Bad Berleburg: Ach! Gerechtigkeit ist ein Thema, das an die Nieren geht. Und nochmal: Ach! Die Seligpreisungen sind Zumutungen. Wer kann das schon? Es hilft mir, Zu-mutung als Zu-trauung zu umschreiben: Jesus erklärt in der Bergpredigt, wie das Leben mit Gott ist, und gibt dazu Tipps und praktische Anleitungen wie das Vaterunser oder die Seligpreisungen. Er traut seinen Jünger*innen zu, ihm so nachzufolgen, dass sich Seligkeit, Segen, Gottesgegenwart, Reich Gottes in ihrem Leben abbilden. Gerechtigkeit scheint dabei zentral zu sein, kommt sie doch zweimal in den Seligpreisungen vor. Jesus traut sie uns zu!
Claudia Latzel-Binder arbeitet beim oikos-Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen.

15. Mai
Die er aus den Ländern zusammengebracht hat von Osten und Westen, von Norden und Süden: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107, 3 und 8
Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.
Matthäus 8, 11
Pfarrer Andreas Chaikowski, Freudenberg: Globalisierung ganz biblisch, aber nicht ökonomisiert, nicht an Finanzströmen, -flüssen und -märkten, nicht an Wirtschaftsleistung orientiert. Globalisierung biblisch - von Gott kommend - gedacht! Gott bringt Norden und Süden, Osten und Westen zusammen. Für den diesen psalm-betenden Menschen angesichts der erlebten und oft auch erlittenen Wirklichkeit genauso Utopie und Vision wie für mich heute. Und doch eine Vision, eine Verheißung, die Kraft und Mut gibt. Gott bringt die Welt zusammen, und eines Tages - den ich wohl nicht erlebe (aber was weiß ich schon) - werden wir Menschen Gott dadurch danken, dass wir im Geist des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung MITEINANDER und FÜREINANDER da sind!
Andreas Chaikowski arbeitet mit der einen Hälfte seiner Stelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Kreuztal, mit der zweiten übernimmt er Vertretungsdienste im Kirchenkreis.

14. Mai
Daniel sprach: Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten.
Daniel 6, 23
Jesus spricht: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
Johannes 10, 27 und 28
Presbyterin Claudia Seyfried, Bad Berleburg-Girkhausen: Habe ich mein Leben immer im Griff? An manchen Tagen fühlt es sich so an. An anderen scheint mir nichts so recht von der Hand zu gehen. Wie gut tut es da zu hören, dass es einen anderen gibt, der mein Leben im Griff hat. Gott hält mein Leben mit all seinen Herausforderungen in seiner Hand. Er schaut nicht nur aus der Ferne zu und bewertet, ob ich erfolgreich bin oder scheitere. Er selbst greift ein und wendet Dinge zum Guten. Jesus verspricht: Ich habe dich in meiner Hand, ich habe dein Leben im Griff, mit mir kann Leben gelingen.
Claudia Seyfried ist Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Girkhausen.

13. Mai
Ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR.
Jeremia 15, 20
Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.
Hebräer 4, 16
Presbyterin Katrin Spies-Gußmann, Bad Berleburg: „Warum lässt Gott das zu?“ - ein Ausspruch in Not und Verzweiflung. Sie kennen ihn bestimmt alle. Wie sieht es aber aus, wenn es uns gut geht? Denken wir dann auch, dass das von Gott kommt?
Eine gelungene Rettung braucht:
einen, der in Not ist,
einen, der bereit ist, zu retten,
und dass dieses Miteinander gelingt.
Gott macht uns das Angebot, zu helfen und zu erretten. Sind wir bereit, einen Anfang oder eine Vertiefung in der Glaubenserfahrungzu wagen? Denn nur dann treten wir in eine aktive Beziehung, so wie wir es auch mit anderen Menschen tun. Durch diese Beziehung erfahren wir Gnade, Hilfe und Errettung.
Katrin Spies-Gußmann ist Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Berleburg.

12. Mai
Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn ich bin Israels Vater.
Jeremia 31, 9
Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16,22
Jugendreferent Bolko Mörschel, Dahlbruch: Am Volk Israel zur Zeit Jeremias kann man sehen, was es bedeutet, wenn ein Volk ohne Gott leben möchte. Dennoch hat Gott Sehnsucht, mit uns eine gute Beziehung zu pflegen. Er sendet Propheten, die erklären, wie man zu ihm zurückzukommt. Jeremia hat viel durchgemacht, aber dennoch Hoffnung und verkündet diese auch: Wenn der Mensch als Individuum und ein Volk sich entscheiden, zu Gott zurückzukehren, werden sie getröstet. Eine starke Aussage in einer Zeit, in der mancher sich von Gott abgewendet hatte. Umso tröstlicher ist es, dass die Menschen nach ihrer Rückkehr zum himmlischen Vater starken Trost erfahren werden. Gut zu wissen, dass diese Erfahrung jeder Mensch jederzeit machen kann, weil Gott bis heute diese Sehnsucht nach einer liebevollen Beziehung hat.
Bolko Mörschel ist Jugendreferent im Solidarraum 7b des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, in den Kirchengemeinden Hilchenbach und Müsen.

11. Mai
So spricht der HERR: Wie wenn man noch Saft in der Traube findet und spricht: Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin!, so will ich um meiner Knechte willen tun, dass ich nicht alles verderbe.
Jesaja 65, 8
Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Johannes 3, 17
Pfarrerin Christine Liedtke, Girkhausen: Ganz genau ansehen muss der Winzer die Traube, um den Segen, den Saft darin, zu entdecken. Sie kann noch zu Wein werden. Ganz genau ansehen will Gott uns, weil er noch Gutes in uns zu finden hofft. Wie gut, wenn wir so angesehen werden mit Augen der Liebe und Hoffnung. Gott will uns nicht verderben, sondern er hat uns schon längst gerettet.
Hilf uns, Gott, dass auch wir selbst den Segen in uns finden und austeilen. Hilf uns, auch einander mit den Augen der Liebe anzuschauen und den Segen zu entdecken und uns darüber zu freuen.
Christine Liedtke arbeitet im Interprofessionellen Pastoral-Team der Kirchengemeinden Bad Berleburg, Girkhausen und Lukas im Elsoff- und Edertal.

10. Mai
Ist mein Arm denn zu kurz, dass er nicht erlösen kann? Oder habe ich keine Kraft, zu erretten?
Jesaja 50, 2
Ein Aussätziger kam heran und fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.
Matthäus 8, 2
Jugendreferentin Eva-Lisa Friedrich, Siegen: Ein Aussätziger - unrein, hochansteckend, unberührbar - bittet um Heilung. Lesen wir den Folgevers erfahren wir, dass Jesus seiner Bitte nachkommt. Nicht etwa mit Worten, wie bei der Heilung eines Gelähmten. Nein, Jesus berührt ihn, Haut an Haut, mehr Nähe geht nicht. Jesus berührt den Unberührbaren, den Verstoßenen und heilt so nicht nur seine sichtbaren Wunden, sondern auch sein Innerstes. Jesus durchbricht die menschgemachte Grenze der Ablehnung und der Distanz, zeigt, dass er der Messias ist, der Göttliche, der uns Menschen ganz nah kommt. Hautnah! Diese Berührung macht die Seele gesund.
Passend dazu ein Lied auf YouTube.
Eva-Lisa Friedrich ist Jugendreferentin in der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Emmaus, dem Solidarraum 3 des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

9. Mai
Der Gott des Himmels wird ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird.
Daniel 2, 44
Jesus spricht zu den Jüngern: Ich übergebe euch, wie der Vater mir, das Reich, damit ihr in meinem Reich an meinem Tisch esst und trinkt.
Lukas 22, 29 und 30
Pfarrerin Ursel Groß, Grafschaft: Ein Dia-Bild: Es zeigt den Fernsehturm von Ost-Berlin zur Zeit der DDR. Oben auf der Kuppel bildet sich ein helles Kreuz ab. Es ist das Kreuz der St. Marien-Kirche, das sich bei Sonnenschein in der verglasten Kugel des Fernsehturms spiegelt. Der Mann, der das Bild zeigt, sagt mit einem Augenzwinkern: Wir haben immer geschmunzelt, wenn wir das Kreuz gesehen haben. Ausgerechnet auf dem Sinnbild für die Größe der DDR malt Gott das Zeichen seines Reiches.
Und ich dachte: Wie tröstlich und mit Hoffnung erfüllend sind solche überraschenden Zeichen Gottes mitten in dieser Welt.
Ursel Groß ist die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Gleidorf im Hochsauerland.

8. Mai
Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde.
2. Mose 3, 14
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Römer 8, 31
Pfarrer Andreas Weiß, Müsen: Was für eine Spannung wird im 8. Kapitel aufgebaut: Es gilt: Gott ist für uns, er schenkt uns alles, nichts kann uns von seiner Liebe scheiden. Sätze größten Gottvertrauens, nicht zu überbietender Gewissheit, dann jedoch maximale Infragestellungen von Gewissheit und Gottvertrauen: Trübsal, Angst. „Von guten Mächten“ dichtete Dietrich Bonhoeffer, auch durch unsere heutige Losung ermutigt. Von guten Mächten muss man nur dichten, wenn die Bedrohung durch die bösen Mächte real ist. Er denkt bei den guten Mächten an die Psalmen und Lieder, die er betet und singt. Er denkt an Briefe und freundliche Gesten, er denkt an die Liebe seiner Eltern, seiner Verlobten. All diese guten Mächte werden ihm zum Zeichen der Liebe Gottes. Sie helfen ihm, durchzuhalten, sie geben ihm Kraft, auch im Sterben. Auch im Tod gilt: Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Andreas Weiß ist der Pfarrer der Kirchengemeinde Müsen.

7. Mai
Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser, denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir's vergelten.
Sprüche 25, 21 und 22
Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Lukas 6, 35
Pfarrer Peter-Thomas Stuberg, Siegen: Direkt Feinde habe ich nicht. Sie vielleicht? Manchmal aber Feindbilder. Nicht nur facebook und Co. schüren sie. Wer nicht in die eigene Bubble passt, gehört abgeschrieben. Die Bibel bringt uns zurück ins Heilsame. Hungrig und durstig sein. Das zeichnet alle Geschöpfe Gottes aus. Macht uns gemeinsam bedürftig. Wer sein Brot bricht und aus dem eigenen Becher abgibt, der isst und trinkt sich konkret auf den Anderen zu. Und Gott? Seine Güte schimmert leise hindurch - beim gemeinsamen Kauen und Schlucken! Echt!
Peter-Thomas Stuberg ist der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

6. Mai
Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme.
Psalm 18, 7
Jesus war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?
Markus 4, 38
Pfarrer Stefan König, Siegen: Wenn Angst zum Bestimmenden wird, ist an Schlaf nicht zu denken. Jesus ist hinten im Boot, daher mussten die Jünger zurückblicken. Und entdecken: Jesus schläft seelenruhig auf einem Kissen. Hätten die Jünger vielleicht auch gern gemacht. Aber: „Wellen schlugen in das Boot!“ Für die Jünger ein Grund zur Frage: „Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?“ Ich merke: Das Christen-Leben ist nicht spiegelglatt, einfach so zum Dahinrudern oder treiben lassen. „Ist dir egal, was mit mir passiert?“, „Hast Du nicht irgendeine lebensrettende Maßnahme für mich zur Hand?“ Und wo ich so frage, da hört Gott meine Stimme und die Welt wird ruhig. Solche Erfahrungen wünsche ich heute!
Stefan König ist Pfarrer in der Siegener Lukas-Kirchengemeinde.

5. Mai
Ich will die Sünde jenes Landes wegnehmen an einem einzigen Tag.
Sacharja 3, 9
Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
1. Johannes 2, 2
Landeskirchenrat Dr. Jan-Dirk Döhling, Siegen: Von heut' auf morgen sollen Sünde und Schuld verschwunden sein? Es gibt Orte, da lastet Schuld seit Jahr und Tag. Sie heißen Ypern und Auschwitz und neuerdings Aleppo, Butcha und Marioupol und… Wie sollte, was dort geschah auf einmal verschwinden und weggenommen sein? Und wann überhaupt könnte dieser Tag sein? Nicht eher, als bis Du Gerechtigkeit schaffst und die Opfer aus Staub und Vergessen zurückrufst ins Leben. Ruf sie mit Namen, Gott. Jeden und jede. Sie gehören zu dir.
Jan-Dirk Döhling ist Theologischer Ortsdezernent des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in der Evangelischen Kirche von Westfalen.

4. Mai
Meine Zunge soll singen von deinem Wort; denn alle deine Gebote sind gerecht.
Psalm 119, 172
Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.
Römer 1, 16
Jung-Erwachsenen-Mitarbeiterin Bianca Brieseck, Erndtebrück: Na, wie geht es dir damit? Empfindest du alles gut und gerecht, was du um dich herum mitbekommst und erlebst? Also ehrlich gesagt: Wenn man sich umschaut, kann man schon mal Zweifel bekommen, oder? Aber wenn ich mir meinen Lebensweg anschaue, dann darf ich doch feststellen, dass es da Vieles gab, was genau so sein musste. Es gab Zeiten, wo ich keinen Ausweg mehr sah, wo ich mich von allem, auch Gott, verlassen fühlte. Aber Gott hatte einen Plan, der über meine Wahrnehmung hinausging. Und jetzt kann auch ich erkennen, das Gott es gut gemacht hat. Und mit dieser Erfahrung und dem daraus gewachsenen Gottvertrauen, kann ich glauben (und sogar singen), dass Gott es gut und gerecht macht.
Bianca Brieseck engagiert sich in der Jung-Erwachsenen-Arbeit des Wittgensteiner CVJM.

3. Mai
Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.
3. Mose 19, 2
Ein Lobpreis seiner Herrlichkeit sollen wir sein - wir alle, die wir durch Christus von Hoffnung erfüllt sind!
Epheser 1, 12
Pfarrerin Annegret Mayr, Siegen: Eieiei! Was soll ich dazu sagen? Heilig soll ich sein! Wer kann das denn? Ich knicke da weg. Das ist mir zu viel. Das setzt mich unter Druck und nimmt mir den Atem. Ich finde, es hört sich auch ein bisschen nach Sekte an und nach Auserwählten. Nein, ich bin nicht glücklich mit dieser Losung. Ich kann nur auf Jesus Christus verweisen, der an unserer Stelle heilig ist und meine Unvollkommenheit auffängt. Auf ihn will ich schauen, an ihm will ich mich orientieren und ihn um Hilfe bitten.
Annegret Mayr ist Pfarrerin in der Siegener Lukas-Kirchengemeinde.

2. Mai
Der HERR, der gütig ist, wolle gnädig sein allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen.
2. Chronik 30, 18 und 19
Jesus spricht: Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2, 17
Pfarrer Ralph van Doorn, Siegen: Rettende Perspektive: Jesus ruft Sünder!
Jesus - Retten, Befreien steckt als Wort im Namen!
Ruft - in durch Menschen ausweglos gewordene Situationen hinein gelangt die Stimme! Der Ruf wird zum Wunder der Kirche: Ekklesia - Ek - Kaleo - heraus - Rufen.
Sünder und Sünde - hinter dem Vielen fremd gewordenen Wortstamm stehen drei Bedeutungen: Chatta-a: Menschen verfehlen den guten Weg - durch eigene Entscheidungen und durch falsche Hinweise. Awon: Menschen verbiegen ihren Weg und führen letztlich nur noch Selbstgespräche. Das Elend vergiftet Alles. Päscha: Menschen lehnen sich aus voller Überzeugung gegen eine gute Ordnung auf - bewusst treten sie barmherzige Empathie mit Füßen.
Sünder ruft Jesus heraus aus diesem Elend: Diese Perspektive ist rettend!
Ralph van Doorn ist der Pfarrer der Evangelischen Studierendengemeinde Siegen.

1. Mai
Wie groß sind Gottes Zeichen und wie mächtig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für.
Daniel 3, 33
Weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen.
Hebräer 12, 28
Jugendmitarbeiterin Yvonne Thomas, Medebach: Wenn wir uns die Welt um uns herum anschauen, können wir sehen, wie groß Gottes Schöpfung ist: die Berge, die Ozeane, die Sterne am Nachthimmel. All diese Dinge sind ein Zeichen dafür, wie mächtig unser Gott ist. Aber Gottes Größe zeigt sich nicht nur in der Natur. Wir sehen seine Macht auch in den Wundern, die er in unserem Leben und in der Welt um uns herum geschehen lässt. Wir haben eine Hoffnung und eine Zukunft, die auf den Taten Gottes beruht. Wenn wir uns bewusst sind, wie groß und mächtig unser Gott ist, können wir voller Dankbarkeit und Freude sein und ihm in unserem Leben dienen.
Yvonne Thomas engagiert sich in der Jugendarbeit im Hochsauerländer Teil des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

30. April
Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!
1. Mose 28, 16
Die Jünger sprachen: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?
Lukas 24, 32
Abenteuerdorf-Geschäftsführerin Silke Grübener, Mornshausen: Vor einigen Tagen war ich im Urlaub in der Galway Cathedral. In den schönen Fenstern der Kathedrale sind biblische Geschichten eingearbeitet, wie die von der Heilung eines gelähmten Menschen. Auch in dieser bildhaften Form redet Gott mit uns und öffnet uns ganz neue Perspektiven auf sein Wort.
In diesem Sinne eine herzliche Einladung zum Umschauen in den Kirchen in unserem Kirchenkreis, von denen viele täglich offen sind, zum neu entdecken, für einen Moment der Stille oder für ein kurzes Gebet.
Silke Grübener leitet das Abenteuerdorf, eine Freizeit-Einrichtung des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in Wemlighausen.

29. April
Du sollst anbeten vor dem HERRN, deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat.
5. Mose 26, 10 und 11
Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, zum Teilen bereit sind.
1. Timotheus 6, 17 und 18
Psychologin Simone Weiß, Siegen: „Es geht da lang, wo die Freude ist!“ - das war mein erster Gedanke beim Lesen der Losung. Zufrieden und dankbar sein mit dem, was man hat, es wahrhaftig zu schätzen und es auch genussvoll auszukosten! Und nicht dem nachzujagen, was man noch alles bekommen oder anhäufen könnte - aus Angst, die Ressourcen könnten irgendwann ausgehen. Es geht vielmehr um das Vertrauen, die Gewissheit, dass genug für alle da ist und darum, in dieser Hoffnung zu leben. Das ist vielleicht der größte Reichtum, oder?
Als Goodie noch ein Musiktipp für Sie: Joy (!) Denalane „Alles leuchtet“. Viel Freude beim Hören und vielleicht auch Tanzen!
Simone Weiß leitet die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL) des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

28. April
Wer den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen wie der, der ihn abgelegt hat.
1. Könige 20, 11
Erneuert euch in eurem Geist und Sinn.
Epheser 4, 23
Pfarrer Dr. Tim Elkar, Neunkirchen: Die alttestamentlichen Worte fallen im Kriegszusammenhang. Der König von Aram führt Krieg gegen den König Ahab von Israel. Kriege gab und gibt es zu jeder Zeit in dieser Welt. Was ich bemerkenswert finde, ist, dass Ahab deutlich macht, dass die Abrüstung mehr zu rühmen ist als die Aufrüstung. Er aber gleichzeitig darum weiß, dass es manchmal der Waffen bedarf. Schließlich wird er Krieg führen. Der Epheser-Brief beschreibt den alten und den neuen Menschen. Zum alten Menschen, zur Welt, in der wir leben, gehören Kriege und Waffen dazu. Aber sie bleiben immer nur eine Notlösung, solange wir in dieser Welt leben. Denn es kommt die waffenfreie, friedvolle Zeit mit ihrem neuen Geist und ihrem neuen Sinn.
Tim Elkar ist Pfarrer im Seelsorgebereich Neunkirchen und Salchendorf der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Neunkirchen.

27. April
Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht!
Jesaja 44, 21
Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne!
Römer 11, 1
Gemeindepädagogin Heike Dreisbach, Wilnsdorf: Zu meinen, Gott habe die Juden, sein auserwähltes Volk, verstoßen, und an ihre Stelle die Kirche gesetzt, gehört zu den folgenschwersten Irrtümern der Christenheit. Hier helfen nur Umkehr und konsequentes Umlernen. Auch wenn das bisweilen mühsam ist. Aber es lohnt sich! Ich staune immer wieder, wie sehr das vom Judentum Lernen meinen Glauben stärkt und vertieft. Wenn klar ist, dass Gott sein Volk weder vergessen, noch verstoßen hat, fällt es mir leichter, darauf zu vertrauen, dass er auch zu uns als Kirche steht. Egal wie schwierig die Zeiten gerade sein mögen.
Heike Dreisbach leitet die Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

26. April
Man wird wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da sagen: »Danket dem HERRN Zebaoth; denn der HERR ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.«
Jeremia 33, 11
Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.
Titus 2, 11
Laienpredigerin Monika Benfer, Bad Laasphe: „Das ist das Fest, das uns der Herr bereitet...“ - wir dürfen feiern und der Herr selbst lädt uns ein. Besser noch, er ist der Bräutigam und uns hat er erwählt. Jubel und Freude schallt in die Welt hinaus. Töne, die uns im Moment so fremd sind. Doch der Osterjubel klingt noch nach, eingeladen zum Fest, wir werden freundlich empfangen, und die Güte und die Gnade unseres Herrn sind der Grundtenor. Und nach dem Fest? Katerstimmung? Nein, lassen Sie uns diese Freude hinaustragen in die Welt, die voller Trauer und Zerstörung ist.
Monika Benfer ist Presbyterin der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Laasphe.

25. April
In der Finsternis erstrahlt den Aufrichtigen ein Licht, gnädig, barmherzig und gerecht.
Psalm 112, 4
Unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare.
2. Korinther 4, 17 und 18
Kindergottesdienst-Mitarbeiter Ole-Samuel Witt, Hesselbach: „Unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist“ - das klingt nach fehlendem Mitgefühl. Sind die Probleme in unserem Leben wirklich so klein und unbedeutend, wie es im Korinther-Brief steht? Können wir wirklich so einfach über alle Schwierigkeiten, die uns begegnen, hinwegsehen? Nein, oder? Wobei „darüber hinwegsehen“ vielleicht gar nicht so weit entfernt ist von dem, was die Textstelle eigentlich meint: Eine Perspektive zu haben, die über das Hier und Jetzt hinausgeht. Indem wir immer wieder den Kopf heben und den Blick von Neuem auf Gott und sein Versprechen richten, auf den rettenden Horizont. Über unsere Probleme „hinwegzusehen“ muss dann nicht bedeuten, alle hiesigen Schwierigkeiten kleinzureden und als nichtig abzutun, sondern trotz allem die Hoffnung auf Gott nicht zu verlieren. Eine Hoffnung, die trägt.
eine E-Mail an den Autor
Ole-Samuel Witt ist einer der Ehrenamtlichen beim Hesselbacher Kindergottesdienst.

24. April
Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen.
Psalm 130, 6
Bewahrt euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben.
Judas 1, 21
Gemeindepädagoge Daniel Seyfried, Bad Berleburg-Girkhausen: Wincent Weiss singt das Lied „Kaum erwarten“ und beschreibt darin, wie er sich auf bestimmte Ereignisse in seinem Leben freut und sehnsüchtig darauf wartet, dass es endlich so weit ist. Im Refrain heißt es dann: „Ich kann es kaum erwarten, mit dir die Schritte zu geh'n, ich kann es kaum erwarten, kann unsre Zukunft schon seh′n, mit dir durch Höhen zu schweben, durch Tiefen zu geh'n…“ In Bezug auf Gott sind wir auch zu so einer Haltung eingeladen, die sehnsüchtig, hoffnungsvoll und voller Vorfreude und Vertrauen und manchmal auch geduldig darauf wartet, dass Gott eingreift und handelt.
Daniel Seyfried arbeitet im Interprofessionellen Pastoral-Team der Kirchengemeinden Bad Berleburg, Girkhausen und Lukas im Elsoff- und Edertal.

23. April
Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe?, spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt?
Jeremia 23, 24
Kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.
Hebräer 4, 13
Presbyter Dirk Hermann, Siegen: Du siehst mich nicht, rufen Kinder und halten die Augen zu. Sieh mal weg, Gott, denken wir und missachten zu unserem (wirtschaftlichen) Vorteil das Gebot der Nächstenliebe oder ignorieren den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Gott soll uns nahe sein, aber nicht zu nahetreten. Heute lesen wir, Gott erfüllt Himmel und Erde. Jesus übersetzt diese göttliche Feststellung in die Zusage: Ich bin alle Tage bei euch. Ich höre nichts von strengem Kontrollieren oder unerbittlichem Richten, sondern: Ich nehme dich an, wie du bist. Denn Gott ist Liebe, und die kriecht uns in Jesus unter die Haut.
Dirk Hermann aus der Siegener Lukas-Kirchengemeinde hat die Friedens-Beauftragung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein inne.

22. April
HERR, lehre doch mich, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.
Psalm 39, 5
Wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.
2. Korinther 5, 1
Presbyterin Gerlinde Schäfer, Dreis-Tiefenbach: Ach, lieber Psalmbeter - das weiß ich doch nur allzu gut! Wie oft stehe ich an Gräbern und merke, wie plötzlich, oft leidvoll Leben zu Ende geht. Und damit Liebe, Freundschaft, Vertrautes. Dass ich auch einmal davon muss, loslassen, mich verabschieden, das wird mir vielleicht die schwerste Übung.
Meine Bitte: Gott, lehre mich Ewigkeitshoffnung, Auferstehungsglauben, Trotzkraft gegen den Tod! Schenk' Vertrauen in das ewige Zuhause - jetzt für die, die ich gehen lassen muss und um die ich trauere - und dann auch für mich. Denn: Ich höre noch den Osterruf „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ und stimme ein „... wo mein Haupt durch ist gangen, da nimmt er mich auch mit!“ (Ev. Gesangbuch 112, 5)
Gerlinde Schäfer ist die Vorsitzende der Frauenhilfe Dreis-Tiefenbach.

21. April
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
2. Mose 20, 16
Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören.
Epheser 4, 29
Pfarrerin Kerstin Grünert, Erndtebrück: Worte können tiefer schneiden als das schärfste Schwert. Wunden an Herz und Gemüt durch Dinge, die gesagt wurden, heilen manchmal langsamer als andere physische Verletzungen. Kann ich überhaupt mit Worten darüber urteilen, welche Wirkung falsch oder richtig gesprochene Worte haben? Da teile ich lieber ein Gebet, dass ich in einem Büchlein gefunden habe: „Gesprochenes hat eine gewaltige Kraft. Es kann niedermachen oder aufbauen. Angst machen oder Sicherheit geben. Abtöten oder lebendig machen. Gott, lass uns verantwortlich mit dieser Kraft umgehen. Amen“
Kerstin Grünert ist die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Erndtebrück.

20. April
Der HERR sprach: Ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen.
2. Könige 19, 34
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
Lukas 12, 32
Pfarrer Ralf Prange, Siegen: Gott will diese Stadt erretten - und er tut es. Um seines und um des Königs Davids willen - nicht wegen des treuen Glaubens der Bewohner oder wegen der vielen Bemühungen der Bewohnerinnen. Mir fällt es sehr schwer, Gott tun zu lassen und nicht immerzu zu versuchen, es anders, meiner Meinung nach natürlich besser als Gott zu machen. Mir fehlt oft diese Geduld, die Gott Raum lässt für sein Handeln. Und Er tut es sowieso, da zähle ich nicht!
Ralf Prange ist Pfarrer in der Siegener Lukas-Kirchengemeinde.

19. April
Ich will euch retten, dass ihr ein Segen sein sollt.
Sacharja 8, 13
Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott.
2. Korinther 3, 5
Gemeindepädagoge Daniel Seyfried, Bad Berleburg-Girkhausen: Das Wort „tüchtig“ kommt in unserem Sprachgebrauch eher selten vor. Es ist ein Qualitätsmerkmal, etwa wie gut jemand für eine bestimmte Aufgabe geeignet ist. „Tüchtig“ betont damit die positiven Eigenschaften, die wir haben. Und dabei sind wir eingeladen, zu erkennen, dass all unsere Gaben und Fähigkeiten von Gott kommen. Er hat uns „tüchtig“ gemacht. Das zeigt uns: Gott wirkt in uns und stärkt uns in unserem Glauben und Leben. Und weil Gott uns tüchtig macht, können wir hoffnungsvoll und getrost Herausforderungen annehmen.
Daniel Seyfried arbeitet im Interprofessionellen Pastoral-Team der Kirchengemeinden Bad Berleburg, Girkhausen und Lukas im Elsoff- und Edertal.

18. April
Der HERR, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Unheil mehr fürchten musst.
Zefanja 3, 15
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
2. Timotheus 1, 7
Pfarrerin Berit Nolting, Bad Berleburg-Berghausen: Vor Angst die Bettdecke über den Kopf ziehen. Das kennen wir auch. Angst haben wir hier in Deutschland wie die Jünger damals in Jerusalem. Wie mag es erst den Menschen in der Ukraine ergehen? Sie sind in Wohnungen, Kellern oder U-Bahn-Schächten und versuchen, sich zu verstecken. Schließen die Türen vor Angst, vor Bomben und Schüssen. Jesus kommt zu ihnen, er kommt zu uns und sagt „Friede sei mit Euch“. Er kommt in unsere Herzen und schenkt uns Frieden. Er schenkt uns Gottes Frieden. Der möge uns die Angst nehmen und zuversichtlich in die Zukunft sehen lassen.
Berit Nolting ist die Pfarrerin im Berghäuser Bezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Raumland.

17. April
Gedenkt des HERRN in fernem Lande und lasst euch Jerusalem im Herzen sein!
Jeremia 51, 50
Ihr seid nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Epheser 2, 19
Jugendmitarbeiter Jonas Pfeiffer, Erndtebrück: Unsere Situation ist vielleicht eine andere als in der eigentlichen Geschichte, bei uns geht es wahrscheinlich nicht um Krieg oder Flucht. Trotzdem kann der Vers Jedem von uns was sagen. Denn jeder von uns ist in irgendeiner Weise unterwegs, sei es zur Arbeit, zur Schule, in den Urlaub. Dabei ist egal, wo wir uns gerade befinden, denn wir können von überall an Gott denken und zu ihm beten, auch wenn wir gerade weder Handynetz noch Internet haben.
Jonas Pfeiffer engagiert sich in der Jugendarbeit der Erndtebrücker Kirchengemeinde und des Solidarraums 8.

16. April
Erhebet den HERRN, unsern Gott, betet an vor dem Schemel seiner Füße; denn er ist heilig.
Psalm 99, 5
Als die Apostel gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.
Apostelgeschichte 4, 31
Pfarrer Dr. Dirk Spornhauer, Raumland: Das Gebet ist eine der wichtigsten Ausdrucksformen christlichen Glaubens. Das Vaterunser, das Jesus selbst uns gegeben hat, ist ein wichtiges Gebet, um alle Gedanken vor Gott zu bringen, wenn es uns schwerfällt, eigene Worte zu finden. Das Gebet ist Zwiesprache mit dem himmlischen Vater und soll in der stillen Kammer geschehen. Es soll nicht der öffentlichen Darstellung der eigenen Frömmigkeit dienen. Gott sieht in unser Herz, antwortet auf unser Gebet, indem er unseren Glauben stärkt und uns neue Kraft gibt. Seit Jahrtausenden machen Menschen diese Erfahrungen und danken Gott dafür. Dazu lädt der Beter des Psalms auch uns ein.
Dirk Spornhauer ist der Pfarrer im Raumländer Bezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Raumland sowie der Arfelder Kirchengemeinde.

15. April
Gott ist weise und mächtig; wer stellte sich ihm entgegen und blieb unversehrt?
Hiob 9, 4
Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst?
Römer 9, 20
Jugendreferent Arnd Kretzer, Niederschelderhütte: Gott - Mensch!? Das war noch nie ganz einfach: Gegeneinander arbeiten, füreinander einstehen, aneinander reiben, aufeinander hören, miteinander streiten, nebeneinander her leben… auf den ersten Seiten der Bibel geht es schon los: Sein wollen wie Gott! Spannungen entstehen, durch menschliche Hybris ausgelöst und durch göttliche Demut wieder aufgelöst. In dem Moment, als der kam, der beides in sich trug: Wahr' Mensch und wahrer Gott! Weil Gott nicht ohne uns sein will und wir nicht ohne ihn sein können, dürfen wir täglich lernen, mehr und mehr ineinander und voneinander zu leben.
Arnd Kretzer ist Jugendrefrent in der Kirchengemeinde Emmaus, dem Solidarraum 3 des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

14. April
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird.
Jeremia 23, 5
Christus erlöste die, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten.
Hebräer 2, 15
Pfarrer Oliver Lehnsdorf, Bad Laasphe-Oberndorf: Im heutigen Losungs-Vers wird von einem König gesprochen. Doch es geht dabei nicht um einen weltlichen Herrscher, sondern um einen, der in Wahrheit sehr viel wichtiger ist. Er ist der Messias und Sohn Gottes, der die Welt erlöst hat. Und er verwirklicht in einer einzigartiger Weise Recht und Gerechtigkeit. Sein Name ist Jesus Christus. Er hat an Ostern durch seine Auferstehung den Tod ein für alle Mal besiegt. Wir dürfen Gott immer wieder neu dafür danken, dass er in einer so wunderbaren Weise durch seinen Sohn Jesus Christus wirkt.
Oliver Lehnsdorf ist der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Feudingen.

13. April
HERR, nach deiner großen Barmherzigkeit hast du mit deinem Volk nicht ein Ende gemacht noch es verlassen.
Nehemia 9, 31
Jesus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben.
Johannes 14, 19
Superintendentur-Mitarbeiterin Christiane Petri, Hatzfeld: Schönes Leben noch! Ein flapsiger Spruch - nicht nur unter jungen Leuten. Ich kann mit diesem lockeren Abschiedsgruß nicht gut umgehen. Auch wenn‘s bestimmt nicht so gemeint ist, signalisiert mir mein Gegenüber damit doch genau genommen, dass wir ab jetzt getrennte Wege gehen.
Wie anders dagegen lassen uns Jesu Worte zurück: Ich lebe, und Ihr sollt auch leben! Kein Abschied für immer, im Gegenteil: Ich lasse Dich teilhaben an meiner Zukunft, ich lasse Dich nicht ohne Perspektive zurück und sorge sogar noch dafür, dass Du immer einen Beistand haben wirst. In dieser Zuversicht kann ich es gut hören und auch wünschen: Schönes Leben noch!
Prädikantin Christiane Petri arbeitet in Bad Berleburg für den Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein.

12. April
Ich bin's, dessen Hände den Himmel ausgebreitet haben und der seinem ganzen Heer geboten hat.
Jesaja 45, 12
Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, vom Vater der Himmelslichter, bei dem es keine Veränderung und nicht die Spur eines Wandels gibt.
Jakobus 1, 17
Pfarrer Dr. Andreas Kroh, Wolzhausen: Ostern liegt hinter uns, Pfingsten vor uns. Beide Feste verbindet die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes. Sie verweisen auf Gott, der alles Leben geschaffen hat, und auf Jesus Christus, der den Tod überwunden hat. Erkenntnis und Hoffnung, dass Gott auch heute wirken kann und tatsächlich wirkt, sind tief im christlichen Glauben verwurzelt. Friedensgebete und -gottesdienste sind als Angebote der Gemeinde in dieser Zeit ein wichtiger und unverzichtbarer Beitrag für den Glauben und seine Werte.
Guter Gott, wir bitten um Deine Dein Wirken für den Frieden, insbesondere für Frieden in der Ukraine. Stärke Du alle Hände, die dem Frieden dienen wollen. Amen.
Andreas Kroh ist Krankenhaus-Seelsorger in der Klinik Wittgenstein und der Vamed-Rehaklinik Bad Berleburg.

11. April
Der HERR ist deine Zuversicht.
Psalm 91, 9
Wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.
2. Korinther 1, 5
Presbyter Thomas Grebe, Weidenhausen: Zuversicht, etwas, das wir in den momentanen Zeiten mit Krieg und Unsicherheit in der Welt, aber auch in persönlichen Ängsten und Sorgen sehr gut gebrauchen können. Wie gut, dass wir einen Gott haben, der auf uns achtet und für uns sorgt. In den folgenden Versen lesen wir: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ Ein Vers, den viele bei ihrer Taufe oder Konfirmation mit auf den Weg bekommen und der Mut machen und Vertrauen geben soll. Gott hat für alle unsere Wege einen Plan. Auch wenn sie nicht immer geradeaus verlaufen oder mal in einer Sackgasse enden, können wir auf ihn bauen und zuversichtlich in die Zukunft schauen.
Thomas Grebe ist Presbyter der Kirchengemeinde Raumland.

10. April
Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.
2. Mose 14, 14
Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!
1. Korinther 15, 57
Pfarrerin Kerstin Grünert, Erndtebrück: „Da bin ich aber froh, dass ich da so gar nicht ehrgeizig bin“ - das sagt ein Freund hin und wieder zu mir, wenn ich mal wieder alles 150-prozentig machen oder einfach nur gewinnen will. Und dann komme ich sogar manchmal ins Nachdenken: Ist es wirklich so schlecht, wenn man das Beste aus sich herausholen will? Gut, gewinnen heißt auch, im Vergleich zu anderen sein, angeschaut werden. Aber gewinnen ist nun einmal toll, macht Spaß und ist lebensnotwenig. Jetzt echt? Der Sieg fürs Leben notwendig? Ja klar, an Ostern schon!
Kerstin Grünert ist die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Erndtebrück.

9. April
Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich.
Psalm 3, 6
Als Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten.
Markus 16, 9 und 10
Pfarrer Steffen Post, Bad Laasphe: Liebe Maria Magdalena, mit Deiner Ostererfahrung würde ich Dich gerne zu den Menschen in Freudenberg schicken, die um Luisa trauern. Ich würde Dich gerne nach Bad Langensalza schicken zu den Angehörigen der Unfallopfer. Ich würde Dich gerne in die Ukraine schicken, wo Menschen im Krieg sterben. Ob Deine Verkündigung dort gehört würde? „Und als diese hörten, dass er lebe und ihr erschienen sei, glaubten sie nicht.“ Diese Reaktion musstest Du damals erleben. Und wenn Du auch zu mir kommst mit der Nachricht: „Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.“ Wie würde ich wohl reagieren?
Steffen Post ist der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Laasphe.

8. April
Der HERR zog mich aus der grausigen Grube, aus lauter Schmutz und Schlamm, und stellte meine Füße auf einen Fels, dass ich sicher treten kann.
Psalm 40, 3
Christus wurde zwar getötet im Fleisch, lebendig gemacht aber im Geist. So ist er auch zu den Geistern im Gefängnis hinabgefahren und hat ihnen die Botschaft verkündigt.
1. Petrus 3, 18 und 19
Jugendmitarbeiterin Linda Laubisch, Feudingen: Psalm 40 spricht von einem einschneidenden Erlebnis des Königs David. Fast jede Erfahrung, die wir machen, verändert uns. Das Gefühl, in einem dunklen Gedankengefängnis verloren zu sein, kennen wir. Das Gefühl, keinen Ausweg zu sehen, überkommt uns manchmal. Vor allem negative Ereignisse können uns verändern. Einige beschäftigen uns tagelang, manche sogar Monate oder Jahre.
Osterzeit und Losung haben dieselbe Kernaussage: Aus schlimmsten Zeiten und dunkelsten Erfahrungen können wir uns befreien, wenn wir ein Licht leuchten lassen. Dieses Licht wurde uns mit Jesus von Gott geschenkt. Orientieren wir uns daran und lassen es uns eine Hilfe sein.
Linda Laubisch arbeitet im Kindergottesdienst und in der Große-Mädchen-Jungschar in Feudingen mit.

7. April
Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!
Psalm 34, 9
Einer der Übeltäter sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Lukas 23, 42 und 43
Pfarrer Dietrich Hoof-Greve, Obersdorf: „Vergissmeinnicht“ - der Sage nach hat die unscheinbare Blume ihren Namen deshalb, weil sie Gott darum gebeten hat. „Vergissmeinnicht“- fleht auch einer der mit Jesus zum Tode Verurteilten. Eine Randfigur der Passionsgeschichte. Wie die kleine, zierliche Pflanze im Garten bekommt der Todeskandidat seinen festen Platz im himmlischen Paradies. Nicht die Henker sprechen heute das finale Urteil. Jesus verspricht das Paradies, ob man schuldig, ob unschuldig, ob beides ist. Niemand ist zu klein, zu unansehnlich oder zu verdorben, dass Gott ihn einfach preisgibt.
Dietrich Hoof-Greve ist Leiter der Telefonseelsorge Siegen.


6. April
Nach dem Ende der Flut sprach Gott: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
1. Mose 8, 22
Jesus nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!
Lukas 22, 19 und 20
Presbyter Christian Schneider, Bad Berleburg: Ein Abend mit den besten Freunden. Gemeinsam essen, miteinander reden und die Gemeinschaft genießen die man (noch) miteinander haben kann. Jesus sagte: „Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide.“ So viel Zuversicht und Trost kann Gemeinschaft spenden, selbst wenn einem die schlimmsten Situationen im Leben bevorstehen. Sie ist eines der wertvollsten Güter, die wir miteinander teilen können. Das sollten wir in der schnelllebigen Zeit mit unseren vollen Terminkalendern nicht vergessen.
Christian Schneider ist Presbyter in der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Berleburg.

5. April
Der HERR liebt Gerechtigkeit und Recht.
Psalm 33, 5
Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.
2. Korinther 8, 9
Erzieherin Angelika Krämer, Niederlaasphe: Ostern steht vor der Tür, wir machen uns Gedanken, wie wir das feiern. Jesu Kreuzigungsweg zeigt, dass ihm keine Gerechtigkeit widerfuhr und er bis in den Tod leiden musste. Er hat sein Kreuz für uns auf sich genommen und uns dadurch befreit. Befreit zu Leben und Auferstehung. Seine Geschichte zeigt, dass wir auch in tiefen Krisen in Armut und Einsamkeit nicht verzagen sollen, sondern zu uns selbst und Jesus Christus finden können und damit einen Reichtum in uns finden, der mit Geld nicht aufzuwiegen ist. Es bleibt nicht bei Verzweiflung, Trauer, Schmerzen und Leid, wir feiern voller Freude das Fest der Auferstehung zum Leben und gedenken seiner Geschichte.
Angelika Krämer leitet die Kita Bäderborn im Evangelischen Familienzentrum Bad Laasphe.

4. April
Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.
Joel 2, 21
Die ganze Menge der Jünger fing an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn!
Lukas 19, 37 und 38
Pfarrer Dr. Martin Klein, Geisweid: „Tochter Zion, freue dich!“ - dieses Lied kennen wir aus der Adventszeit. Aber ursprünglich gehörte es zum Palmsonntag, zum Einzug Jesu in Jerusalem. Der Textdichter F. H. Ranke hat dabei den „siegreichen Helden“ aus Händels Original durch den „Friedefürsten“ ersetzt. Auch er wusste wohl, dass man mit Waffen vielleicht Kriege gewinnen, aber keinen Frieden schaffen kann. Daran erinnert er uns, der arme König auf dem Esel, der wehrlose König am Kreuz. Er und niemand sonst ist Gottes Friede, für uns und alle Welt. In diesem Sinne wünsche ich allen eine getroste Karwoche und fröhliche Ostern!
Martin Klein ist Pfarrer im ersten Bezirk der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Klafeld.

3. April
Ich habe den HERRN allezeit vor Augen.
Psalm 16, 8
Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete.
Hebräer 12, 2
Jugendmitarbeiterin Birthe Becker-Betz, Fischelbach: Aus den Augen, aus dem Sinn - sofort fällt mir hier dieser Spruch ein. Aber davon ist ja nun nicht die Rede, ganz im Gegenteil. Ich habe den Herrn immer vor Augen, ich bleibe in Kontakt mit ihm, bleibe in Verbindung. Niemals vergesse ich seine Treue und Güte und ich darf sicher wissen, dass er mich begleitet auf allen Wegen meines Lebens. Ich blicke auf zu ihm und spüre seine Liebe und Nähe in jeder Lebenssituation. Behalte ich Jesus im Blick, prallen alle Zweifel, alle Ängste an mir ab, denn bei ihm finde ich Hilfe, er schenkt mir immer wieder neuen Mut und neue Kraft.
Birthe Becker-Betz engagiert sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde Banfetal.

2. April
Ich will ihr Trauern in Freude verwandeln.
Jeremia 31, 13
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Matthäus 5, 4
Kirchenkreis-Archivar Dr. Johannes Burkardt, Bad Berleburg: Grund zur Trauer haben wir mehr als genug: persönliche Schicksalsschläge, die wir nicht beeinflussen können. Unheil, das wir Menschen im Überfluss anrichten. Doch dabei bleibt es nicht. Gott behält seinen Bund mit uns, auch wenn es unverdient sein mag, bei. Heute in einer Woche feiern wir Ostern: Jesus Christus nimmt unsere schwere Last mit ans Kreuz. Ein kostbares Geschenk für uns: eine helle Zukunft ist uns versprochen.
Die alte Schlange: Sünd und Tod, die Höll, all Jammer, Angst und Not / hat überwunden Jesus Christ, der (...) vom Tod erstanden ist (Nikolaus Hermann, Ev. Gesangbuch 106, 2).
Johannes Burkardt ist der ehrenamtliche Archivar für den Wittgensteiner und Hochsauerländer Teil des Kirchenkreises.

1. April
Der HERR verstößt sein Volk nicht um seines großen Namens willen.
1. Samuel 12, 22
Sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
2. Timotheus 2, 13
Abenteuerdorf-Geschäftsführerin Silke Grübener, Mornshausen: Ich schaue gern Fußball, habe viele Jahre selbst gespielt. Aber womit ich beim Profi-Sport schlecht umgehen kann, sind die regelmäßigen Lippenbekenntnisse zur unbedingten Weiterarbeit mit Trainern oder Spielern, die dann wenige Tage später plötzlich entlassen oder nicht mehr eingesetzt werden. Wer steht denn da eigentlich noch zu seinem Wort? Beim genaueren Überlegen muss ich mir allerdings auch an die eigene Nase fassen. Wie oft mache ich anderen Versprechungen, die ich dann, aus welchen Gründen auch immer, nicht einhalten kann oder möchte. Samuel schreibt, dass Gott anders ist, nämlich treu. Dafür steht er mit seinem großen Namen ein. Wie gut, sich darauf verlassen zu können.
Silke Grübener leitet das Abenteuerdorf, eine Freizeit-Einrichtung des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in Wemlighausen.

31. März
Die Israeliten schrien zu dem HERRN, und der HERR erweckte ihnen einen Retter, der sie errettete.
Richter 3, 9
Zacharias sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.
Lukas 1, 68
Jugendreferent Thomas Gockele, Wilnsdorf: Wenn es mir schlecht geht, dann sehne ich mich nach Rettung. Die Israeliten waren acht Jahre lang Diener eines fremden Königs, bis Gott ihnen einen Richter einsetzte. Zacharias kann sein Glück kaum glauben, als Elisabeth, die unfruchbar war, nach all den Jahren des Hoffens ein Kind bekommt. Weder Zacharias noch die Israeliten kannten Jesus, sie hatten durch Gottes Handeln erfahren, wie Gottes Rettung ist. Dann kam Jesus, der ultimative endgültige Erlöser, Retter, Tröster, Friedensbringer, Freudeschenker…, welcher für dich gestorben ist. DU kennst IHN. Mega.
Thomas Gockele ist Jugendreferent im Solidarraum 1 des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

30. März
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.
Prediger 3, 1
Jesus nahm zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
Lukas 18, 31
Gemeindepädagoge Daniel Seyfried, Bad Berleburg-Girkhausen: Wie oft schaut man am Tag auf die Uhr? Es gibt leider keine Statistik darüber, aber spannend wäre es schon. Ich brauche die Uhr, um meinen Tagesablauf zu strukturieren. Ich plane gerne, wann ich was machen will. Und häufig verzettele ich mich dabei, weil ich mir zu viel vornehme. Die Uhr im Zusammenhang mit der Losung erinnert mich daran, dass Zeit etwas Kostbares ist - ein Geschenk Gottes an uns. Darum ist es sicher hilfreich, mit Gott darüber im Gespräch zu bleiben, wie ich die geschenkte Zeit verantwortungsvoll gestalte. Martin Luther formulierte es so: Heute habe ich viel zu tun, deswegen muss ich viel beten.
Daniel Seyfried arbeitet im Interprofessionellen Pastoral-Team der Kirchengemeinden Bad Berleburg, Girkhausen und Lukas im Elsoff- und Edertal.

29. März
Lobt den HERRN, alle Völker! Rühmt ihn, ihr Nationen alle!
Psalm 117, 1
Die Menschen sprachen am Pfingsttag: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.
Apostelgeschichte 2, 11
Pfarrer Rafael Dreyer, Wemlighausen: Wie schaffe ich es, in dieser Welt zu leben, und doch nicht zu schwer zu tragen? Sondern die Leichtigkeit der Nähe Gottes wie einen Frühlingshauch neben mir zu spüren? Im Trost eines Freundes, in der Ruhe mitten in der Zeit der Prüfung, in einem Gedanken, der mich erhebt… Wie soll das gehen? Schauen wir wie durch ein Fenster, in den Himmel. Durch das Rühmen Gottes, the praise of the Lord, la bellezza del Signore, als der Meister aus dem Grab schritt, dabei mein Herz wegwälzte, als es hell wurde und er Flagge zeigte, Viktoria, sein Sieg flattert im Wind: Mein Segel in diesem Wind lässt mich fahren.
Rafael Dreyer arbeitet im Interprofessionellen Pastoral-Team der Kirchengemeinden Bad Berleburg, Girkhausen und Lukas im Elsoff- und Edertal.

28. März
Er weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
Psalm 103, 14
Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, auf dass auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
2. Korinther 4, 10
Diakonisse Sonja Sabel, Flammersbach: Wow! Aus diesen Worten spricht die ganze Bandbreite der Schöpferkraft Gottes und Fürsorge für uns kleine Menschlein. Erstens: ER kennt mich ganz genau! Bis ins kleinste Detail. ER weiß, was ich alles kann und kennt all meine Potentiale. Auch die, die ich selber noch gar nicht für mich entdeckt habe. Die gibt es nämlich. Punkt. ER hat mich ja schließlich geschaffen. Und zweitens: ER weiß auch gleichzeitig um meine Begrenzungen und Schwachstellen. Er will mich nicht überfordern - und ich brauche das auch nicht.
Sonja Sabel arbeitet als Gemeindeschwester für Senioren- und Flüchtlingsarbeit in der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf.

27. März
Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden.
Psalm 48, 11
Geht und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
Matthäus 10, 7
Jugendmitarbeiter René Kranefeld, Wuppertal: Damals hatte Israel einen Tempel, in dem man Gott anbeten konnte. Mit diesem Vers wird klar, dass Gott sich nicht auf ein Gebäude beschränkt. Damals nicht auf den Tempel, heute nicht auf die Kirchengebäude. Gottes Name dringt bis an die äußersten Ecken der Welt. Und wenn ich das Gefühl habe, dass Gott ein Fleckchen vergessen hat, dann keine Sorge: Wir dürfen hingehen und von ihm erzählen. Jesus sendet seine Jünger zu den verlorenen Schafen: Gehet hin und predigt. Wo sein Name genannt wird, da ist er selbst anwesend.
René Kranefeld gehörte für die Gleidorfer Kirchengemeinde zur siebten Generation des Austausch-Programms „Young Ambassadors“.

26. März
Salomo sprach bei der Einweihung des Tempels: Sollte Gott wirklich auf Erden wohnen?
1. Könige 8, 27
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.
Johannes 1, 18
Prädikantin Traudel Stremmel, Bad Berleburg-Berghausen: Salomo, der den Tempel in Jerusalem bauen und im Glanz erstrahlen lässt, kommen so seine Zweifel: Sollte Gott wirklich in so einem Tempel eingefangen werden können? Auch schon vor dem Bau des Tempels hat es im Judentum Zeiten gegeben - und vielleicht gibt es sie auch heute noch -, in denen Menschen versuchten, Gott in ein Bild oder an einen Ort zu bannen, den Unverfügbaren verfügbar, seine Gegenwart sichtbar zu machen. „Gott wohnt, wo man ihn einlässt“, heißt ein jüdisches Sprichwort. Nicht an einem Ort, nicht in einer Statue oder einem Bild, ist er zu finden, aber seit Jesu Geburt und Leben sehr wohl auf Erden. Er wohnt, wo Menschen ihr Herz für ihn öffnen.
Traudel Stremmel ist eine Prädikantin aus der Evangelischen Kirchengemeinde Raumland.

25. März
Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte einnimmt.
Sprüche 16, 32
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Matthäus 5, 9
Pfarrer Henning Debus, Wallau: Wer zum ersten Mal oder wieder neu in der Bibel lesen möchte, dem empfehle ich das Buch der Sprüche in der Hebräischen Bibel. Die dort gesammelten Sprichwörter führen zu Unrecht ein Schattendasein. Es sind Lebensweisheiten aus der biblischen Weisheit. Sie geben Antworten auf die Frage, wie das Leben gelingen kann.
Geduld, so sagt es die Weisheit für heute, lässt ein Leben besser gelingen als noch so viel echte oder vermeintliche Stärke. Und Selbstbeherrschung ist vor Gott und für das Zusammenleben von uns Menschen mehr wert als die Eroberung ganzer Städte. So wird Shalom, umfassender Friede möglich! Eigentlich ein einfaches Rezept für alle Menschen…
Henning Debus ist Schulpfarrer am Johannes-Althusius-Gymnasium Bad Berleburg.

24. März
So spricht der HERR: Ich habe zu euch gesprochen, immer wieder mit Eifer gesprochen, ihr aber habt nicht auf mich gehört!
Jeremia 35, 14
Jesus spricht: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.
Lukas 11, 28
Pfarrerin Kerstin Grünert, Erndtebrück: Manchmal rede ich mir den Mund fusselig. Dann, wenn ich es immer und immer wieder sagen muss: „Bring das Geschirr mit in die Küche!“, „Räum' deine Klamotten weg!“ oder ähnliche wiederkehrenden Aussagen des Familienalltags. Zuhören und behalten, das ist wohl ziemlich schwer. Für Teenager, egal, ob eigene Kinder oder auch zum Beispiel Konfis. Manchmal denke ich, dass sich sogar die Menschheit aus Gottes Blinkwinkel wohl in einer Jahrtausende andauernden Pubertät befindet. Türen knallen und bockig im Zimmer verschwinden. Dabei wäre es für uns so viel besser, wir würden zuhören und bewahren.
Kerstin Grünert ist die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeidne Erndtebrück.

23. März
Du stillst das Brausen des Meeres und das Toben der Völker.
Psalm 65, 8
Zacharias sprach: Der Gott Israels hat mit einem Eid versprochen, uns aus der Macht der Feinde zu befreien, damit wir keine Furcht mehr haben müssen und unser Leben lang ihm dienen können.
Lukas 1, 73 bis 75
Pfarrer Thomas Janetzki, Wingeshausen: Wenn ich die Losung lese, kommt in mir der Wunsch auf, dass Gott dies alles schnell tun möge: Die Klimakatastrophen, an denen wir Menschen zumindest mitschuldig sind und bei denen viele alles verlieren, sogar ihr Leben, zu stoppen, die Natur zu besänftigen - und den Kriegen und Gewaltausbrüchen auf der ganzen Welt Einhalt zu gebieten.
Aber Gott entlässt uns Menschen nicht einfach aus der Verantwortung, sondern wir können ihn nur im Gebet darum bitten, uns all diese Schuld zu vergeben, uns bessere Wege aufzuzeigen und uns auf ihnen zu begleiten.
Thomas Janetzki ist Pfarrer der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Wingeshausen.

22. März
Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.
Hesekiel 34, 16
Wenn der Hirte heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.
Lukas 15, 6
Jugendreferent Robin Freund, Burbach-Holzhausen: Blickt Gott nur auf das Verlorene? Auf das Vergangene? Sagt er in Lukas 9, 62 nicht eigentlich, dass das Zurückschauen zum Dienst an ihm disqualifiziert?
Gott dem Hirten ist das eine verlorene Schaf aber so wichtig, dass er die Herde stehen lässt. Es gibt also Situationen, in denen es sich lohnt, den Pfad zu unterbrechen und wir, jede/r Einzelne, sind Gott so wichtig, dass auch er sich die Zeit nimmt und die Mühe macht, sich unseren Schwächen und unserer Verlorenheit zu widmen. Bei all den Menschen und Themen auf der Welt, ist das die größte Liebeszusage, die ich mir vorstellen kann.
Robin Freund ist Jugendreferent in den Solidarräumen 4 und 5 des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

21. März
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht.
5. Mose 8, 3
Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.
Johannes 6, 68
Pfarrer Peter Liedtke, Bad Berleburg-Girkhausen: Wohin sollen wir gehen? Zur Fete oder zu Großvaters rundem Geburtstag? Zur Ausbildung im Computerbereich oder in ein Freiwilliges Soziales Jahr? Im Urlaub mit dem Flieger in den Süden oder mit dem Fahrrad nach Dänemark? Was wir auch wählen, es verändert unsere Zukunft. Die einen Chancen werden ergriffen, andere Türen schließen sich. Und was wir auch wählen, die getroffene Wahl wird auch uns verändern. Nicht nur, weil wir bestimmte Erfahrungen machen. Sondern weil sich verfestigt, an welchen Werten wir uns orientieren bei unseren Entscheidungen: Reichtum oder Gemeinwohl, Spaß oder Verantwortung. Am besten wäre es, wir würden uns so entscheiden, dass es Gott am Ende gefällt.
Peter Liedtke ist Pfarrer der Evangelischen Dorlar-Eslohe und Flüchtlingspfarrer im Wittgensteiner Teil des Kirchenkreises.

20. März
Kommt nun, lasst uns wandeln im Licht des HERRN!
Jesaja 2, 5
Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8, 12
Pfarrer Rolf Fersterra, Mudersbach: Es ist zu viel Dunkelheit in meiner Welt. Schatten fallen auf mich: der lange Schatten des Krieges in der Ukraine. Der Schatten der Gewalttat ganz in meiner Nähe. Die Dunkelheit bedrückt mich. Sie nimmt mir die Leichtigkeit und raubt mir die Hoffnung. Mein Glaube ist ein schwaches Licht geworden, das zu verlöschen droht. Die Worte von heute halten dagegen: In meine Dunkelheit fällt ein Licht von Gott! Ist es stark genug, mir in der Finsternis einen Weg zu zeigen? Gott verspricht: „Den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ Ich hoffe darauf. Ich mache mich auf, dieses Licht zu suchen und zu empfangen. Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des Herrn!
Rolf Fersterra ist Pfarrer im Seelsorge-Bezirk Niederschelden der Evangelisch-Reformierten Emmaus-Kirchengemeinde Siegen.

19. März
Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner.
1. Samuel 2, 2
Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.
1. Petrus 1, 15
Pfarrer Dietrich Hoof-Greve, Obersdorf: „Was ist uns heilig?“ lautet das Motto des diesjährigen Misereor-Hungertuchs. Es zeigt eine Weltkugel, die von vier Händen gehalten wird. Es leitet an, über die Zerbrechlichkeit unserer Erde nachzudenken, Hinweise zu bekommen, wie das gut gelingen kann: mit dem Blick auf den Anfang, mit Blick auf den Schöpfer. Wenn er heilig ist und diese Erde liebevoll in unsere Hände gegeben hat, dann ist es an uns, ihn zu heiligen in einer Weise des Respekts vor dem Leben. Ganz ohne Heiligenschein. Eher mit einem veränderten Lebensstil. Mehr unter www.fastenaktion.misereor.de.
Dietrich Hoof-Greve ist Leiter der Telefonseelsorge Siegen.

18. März
Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.
Psalm 14, 3
Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!
Matthäus 7, 14
Presbyterin Andrea Schuppener-Schäfer, Puderbach: Kennt ihr das auch, die guten Vorsätze zum Neuen Jahr. Mehr Sport treiben, keine Schokolade oder Kuchen essen, stattdessen eher Obst und Gemüse. Doch wie lange halten meine Vorsätze... eine Woche, zwei Wochen, dann die erste Geburtstagsfeier. Es gibt Kuchen, den ich so mag, und ich kann nicht widerstehen. So passiert es auch mit den übrigen Vorsätzen. Ich bin also von meinem schmalen Pfad zurück auf dem bequemen Weg. Nutze das komplette Angebot der Verlockungen, anstatt mich auf das Notwendige zu beschränken. Aber ich gebe nicht auf, versuche es erneut und bitte Gott um die nötige Kraft und Ausdauer, es durchzuhalten.
Andrea Schuppener-Schäfer ist Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Laasphe.

17. März
HERR, deine Augen, sind sie nicht auf Treue gerichtet?
Jeremia 5, 3
Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.
Lukas 16, 10
Presbyterin Gerlinde Schäfer, Dreis-Tiefenbach: Gottes Augen sehen umher - sie suchen: Er will nichts lieber als Treue, Vertrauen und Wahrhaftigkeit bei seinem Volk finden - und er findet es nicht. Es scheint sogar, als hätten seine Leute ihn vergessen. Und dabei will er doch so gerne bei ihnen wohnen...
Da höre ich im Lukas-Evangelium eine großartige Ermutigung und einen Zuspruch: Jesus traut seinen Jüngern und Jüngerinnen „treu sein“, „gerecht sein“ im Kleinen und auch im Großen zu. Er fordert sie dazu auf. Ich höre es als Impuls für heute, gleich damit zu beginnen! Und weil ich bei dem Bemühen den liebenden Blick Gottes spüre, der mich (an)sieht, schöpfe ich Mut.
Gerlinde Schäfer ist Vorsitzende der Frauenhilfe Dreis-Tiefenbach.

16. März
Er behütete sein Volk wie seinen Augapfel.
5. Mose 32, 10
Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
1. Johannes 4, 16
Pfarrer Stefan König, Siegen: Die behutsame Art, wie wir mit unserem empfindsamen Augapfel umgehen, hat sich zu einem sprachlichen Bild geformt: jemanden „behüten wie seinen Augapfel“, das heißt, ihn oder sie besonders zärtlich zu umsorgen. Das Bild stammt aus einem Lied, das Mose unmittelbar vor seinem Tode sang. Gott war es, der in der Lebenserinnerung des Mose sich so zärtlich zu seinem Volk verhielt wie zu einem kleinen schutzlosen Kind. Dieses wunderschöne mütterlich-zärtliche Bild widerspricht allen Gewaltphantasien. Gott umfängt sein Volk, das heißt: Er umhüllt es mit seiner Liebe und Freundlichkeit, mit seinem Frieden und seiner Barmherzigkeit. Bis heute.
Stefan König ist Pfarrer in der Siegener Lukas-Kirchengemeinde.

15. März
Mächtig waltet über uns seine Güte, und die Treue des HERRN währt in Ewigkeit. Halleluja.
Psalm 117, 2
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.
2. Korinther 1, 3
Gemeindeausschuss-Mitglied Dorothee Hoffmann, Hilchenbach: Ich lese diese Verse - und spüre den Wunsch, mit Worten aus ihnen zu beten: „Gott allen Trostes, Vater der Barmherzigkeit! Was für schöne Titel. So spreche ich dich gerne an. So möchte ich dich erfahren. Immer wieder. Walte in dieser Welt, die so dringend Barmherzigkeit und Trost benötigt. In dieser Welt, in meiner Umgebung, in mir. Gib uns nicht auf, deine Menschen, Vater. Denn du bist gütig und treu und mächtig. Das hast du uns schon durch deinen Sohn gezeigt. Ich habe so viel Grund, dir zuzujubeln. Halleluja!“
Dorothee Hoffmann gehört auch zum Gemeindebrief-Redaktionskreis in der Evangelischen Kirchengemeinde Hilchenbach.

14. März
Ich komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, dass sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.
Jesaja 66, 18
Gott, der da sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass die Erleuchtung entstünde zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.
2. Korinther 4, 6
Pfarrer Armin Pulfrich, Siegen: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!“, sagt der römische Offizier, als Jesus am Kreuz gestorben war. So das Markus-Evangelium. Ein römischer Soldat spricht aus, was sich wie ein großes Geheimnis durch das Markus-Evangelium zieht. Am Kreuz erst wird sichtbar, wer Jesus in Wahrheit ist. Im schmerzverzerrten Gesicht Jesu entdeckt er die Herrlichkeit Gottes, sieht er Gott direkt ins Herz. Wie schräg ist das denn! Da kommt keiner von selbst drauf. Gott erleuchtet Herzen, denn: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Bitten wir Gott, dass er einen hellen Schein auch in unsere Herzen gibt.
Armin Pulfrich ist Pfarrer in der Siegener Lukas-Kirchengemeinde.

13. März
Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.
Psalm 115, 2 und 3
Über die Zeiten der Unwissenheit sieht Gott nun hinweg und ruft jetzt alle Menschen überall auf Erden zur Umkehr.
Apostelgeschichte 17, 30
Prädikantin Miriam Doikas, Langenholdinghausen: Paulus ruft zur Umkehr - altgriechisch Metanoia. Ich liebe dieses Wort und seine Bedeutungen: Sinneswandel, Bekehrung, Buße, Neuorientierung, Veränderung im Denken - in der Lebensauffassung. Ich höre es als Chance für Neuanfang. In dieser bewegten Zeit und Vor-Osterzeit kommt der Ruf daher wie eine Frage an mich selbst, die ich mir gerne stellen lasse. Wo brauche ich Metanoia? Lasse ich mich rufen zur Umkehr? Wo habe ich Sinneswandel nötig?
Metanoia - hin zu Jesus, zu Kreuz und Auferstehung, die mir Veränderung anbietet.
Miriam Doikas ist die Kita-Fachberatung „Religionspädagogik“ im Evangelischen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein.

12. März
Der HERR, dein Gott, wird dir Glück geben zu allen Werken deiner Hände.
5. Mose 30, 9
Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Philipper 2, 13
Familiengottesdienst-Mitarbeiterin Teresa Weinbrenner, Reiste: Dieses Versprechen richtet Gott an uns. Unser Leben wird gelingen, wenn wir nach seinen Wegen fragen, seine Weisungen befolgen. Dieser Weg ist unser Ziel. Zu Gott zu gehören, ist das Eine, aber ein Leben lang auch so zu leben, das Andere. Er ermutigt uns und fordert uns immer wieder neu heraus, jeden Tag die Gemeinschaft mit ihm zu suchen. Gott selbst ist in uns am Werk und macht uns nicht nur bereit, sondern auch fähig, zu tun, was ihm gefällt. Wie gut, wenn Gott uns ein Wollen, eine regelrechte Sehnsucht ins Herz legt und uns darin unterstützt, dieses Ziel zu erreichen. Beten wir dafür, dass wir am Ende unseres Lebens sagen können: Mit Gottes Hilfe haben wir es geschafft!
Teresa Weinbrenner arbeitet im Familiengottesdienst der Evangelischen Kirchengemeinde Dorlar-Eslohe mit.

11. März
Mose sprach: Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen, wenn ihr gehorcht den Geboten des HERRN, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, wenn ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes.
5. Mose 11, 26 bis 28
Jesus spricht: Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe.
Johannes 15, 10
Gemeindepädagoge Daniel Seyfried, Bad Berleburg-Girkhausen: „Wenn ihr…, dann...“ - es klingt wie eine Drohung und man kann schon den erhobenen Zeigefinger sehen. Aber manchmal hilft es uns auch einfach, die Konsequenzen aufgezeigt zu bekommen, damit wir die richtige Entscheidung treffen können. Ja, uns wird die Wahl gelassen, wie wir unser Leben gestalten: mit oder ohne Gott. Wir können frei wählen, ob wir auf Gott hören oder nicht. Und doch wird deutlich vor Augen gemalt, was uns ein Leben mit Gott bringt. Nicht als Drohung, sondern vielmehr als Einladung, Gott zu gehorchen, und als unsere tägliche Verheißung seiner Liebe und seines Segens.
Daniel Seyfried arbeitet im Interprofessionellen Pastoral-Team der Kirchengemeinden Bad Berleburg, Girkhausen und Lukas im Elsoff- und Edertal.

10. März
Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.
Psalm 121, 4
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
1. Petrus 5, 7
Diakonisse Sonja Sabel, Flammersbach: Ich wälze mich wiedermal von einer Seite auf die andere. Mein Kopf kommt nicht zur Ruhe. Meine Gedanken kreisen um diese blöde Situation heute Nachmittag. Ich hätte ganz anders reagieren sollen. Ich hätte den Satz ganz anders anbringen müssen - vielleicht wäre es besser gewesen, es überhaupt nicht zu sagen... Ich weiß genau: Diese Nacht wird wiedermal extrem kurz. Was soll ich machen?
„Gib sie ab, deine Sorgen! Erzähl sie mir! Sag mir, was du erlebt hast und worüber du dich ärgerst! Ich will für dich sorgen. Und auch für deinen Schlaf - wenn du mich lässt!“
Sonja Sabel arbeitet als Gemeindeschwester für Senioren- und Flüchtlingsarbeit in der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf.

9. März
Der HERR, dein Gott, ist bei dir gewesen. An nichts hast du Mangel gehabt.
5. Mose 2, 7
Jesus fragte seine Jünger: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr je Mangel gehabt? Sie sprachen: Nein, keinen.
Lukas 22, 35
Pfarrer Ralph van Doorn, Siegen: Mit Gott - in und durch Jesus Christus - verbunden! Und schon hört der Mangel auf! Echt?
Angenommen: Ich befinde mich in einer tiefen Lebenskrise und da kommt jemand daher und haut mir den frommen Satz um die Ohren. Ich würde schreiend weglaufen. Aber dann: Ich erinnere mich an die heutige Losung und verstehe, dass da zurückgeblickt wird. Und in diesem Rückblick zeichnen sich Konturen der Begegnung mit Gott gerade in der Krise ab. In der Krise - so bezeugt es Israel - war ER da. Dennochundtrotzalledem DA! Dann - Gott schenke es uns - fasse ich Hoffnung und der Blick wird geweitet, über den Tellerrand der akuten Krise hinaus. Ich atme auf. Ich ahne, durchzukommen.
Ralph van Doorn ist der Pfarrer der Evangelischen Studierendengemeinde Siegen.

8. März
O Land, Land, Land, höre des HERRN Wort!
Jeremia 22, 29
Was euch gesagt wird in das Ohr, das verkündigt auf den Dächern.
Matthäus 10, 27
Abenteuerdorf-Geschäftsführerin Silke Grübener, Mornshausen: Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, habe ich immer das Radio an. Oft höre ich Hörbücher, Podcasts oder meine Lieblings-Musik-Playlist - hier und da unterbrochen von aktuellen Nachrichten. Ich kann mir aus vielen Möglichkeiten aussuchen, was ich hören möchte, was mir gute Laune macht oder mich zum Nachdenken bringt. Wenig kann mich davon ablenken, außer Sirenen oder Kirchenglocken in der Nähe. Auf der alten Benfer Schulglocke steht die Losung des heutigen Tages: „O Land, Land, Land, höre des HERRN Wort!“ Kirchenglocken laden mich immer wieder dazu ein, inne zu halten, still zu werden, das Radio kurz auszuschalten und mit meinem Gott ins Gespräch zu kommen. Wie gut das tut!
Silke Grübener leitet das Abenteuerdorf, eine Freizeit-Einrichtung des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in Wemlighausen.

7. März
Der HERR, unser Gott, verlasse uns nicht und ziehe die Hand nicht ab von uns.
1. Könige 8, 57
Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.
2. Thessalonicher 3, 5
Jugendreferentin Eva-Lisa Friedrich, Siegen: Jeder, der schon einmal mit einem kleinen Kind in einer vollen Innenstadt war, kennt es: Man hält das Kind fest an der Hand und lässt nicht los, damit man sich im Trubel und Chaos nicht verliert.
Kinder brauchen diese Sicherheit, dass Mama und Papa auf sie aufpassen. Wie gut ist es zu wissen, dass Gott uns sicher führt und begleitet. Besonders in diesen unsicheren Tagen, in denen der Krieg nicht fern ist, in denen wir uns Sorgen um Energiekosten und Klimawandel machen, hält Gott seine schützende Hand über uns und gibt uns ein kleines bisschen Sicherheit, in einer Welt in der nichts sicher scheint.
Eva-Lisa Friedrich ist Jugendreferentin im Solidarraum 3 des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

6. März
So spricht der HERR Zebaoth: Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an.
Sacharja 2, 12
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Matthäus 25, 40
Verwaltungs-Mitarbeiter Michael Rose, Lützel: Geben, abgeben, schenken, sich verschenken - das macht zufrieden und glücklich. Zeit für den anderen zu investieren, ist kostbar investierte Zeit; weg von meinen Gedanken und Plänen, hin zu meinem Nächsten. Eine kleine Geste, ein intensives Zuhören, ein miteinander Denken, eine Ermutigung, eine Idee, eine Stärkung.
Und das ist doppelt genial, denn all dies tun wir als Christen in dieser Welt gleichzeitig für unsern Gott. Gott wird uns die Menschen, die gerade unsre Fürsorge benötigen, zeigen und er wird uns führen und leiten, in jedem Gespräch und in jeder noch so kleinen Geste.
Michael Rose arbeitet in der Bau- und Liegeschafts-Abteilung im Berleburger Haus der Kirche.

5. März
Wenn der HERR spricht, so geschieht's; wenn er gebietet, so steht's da.
Psalm 33, 9
Der Hauptmann sprach zu Jesus: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.
Matthäus 8, 8
Pfarrer Christoph Otminghaus, Wilnsdorf: Egal, ob es um die Schöpfung geht am Anfang oder am Ende dieser Erde. Ob es um Gottes Plan für die Erlösung seiner Menschen durch Jesus geh. Ob es um seinen Weg in den Wirren unserer Zeit oder meines persönlichen Chaos geht - egal: Wenn Gott es ordnet, dann stimmt's so. Wenn Er sich für einen Weg entscheidet, dann brauchen wir nicht drüber zu diskutieren, ob es einen besseren gäbe.
Kurz und knapp: Wie Gott entscheidet, geschieht es. Gott sei Dank.
Christoph Otminghaus ist Pfarrer in der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Rödgen-Wilnsdorf.

4. März
Die Worte des HERRN sind lauter wie Silber, im Tiegel geschmolzen, geläutert siebenmal.
Psalm 12, 7
Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.
Johannes 6, 63
Jugendreferent Thomas Gockele, Wilnsdorf: Jesu Worte sind Gottes Kraft und Leben, ja, wahres Leben. Das ist eine überwältigende Zusage und dennoch berührt sie mich oft überhaupt nicht mehr. Da hilft es auch nicht, dass David im Psalm feststellt, dass seine Worte rein und verlässlich sind. Nein, da hilft nur, den Trubel des Alltags und die Gedanken zur Seite zu schieben und dieses Wort zu mir ganz persönlich sprechen zu lassen und die Kraft Gottes, seinen Segen und seine Verlässlichkeit zu erfahren. Ich wünsche uns, dass diese Erfahrung niemals enden wird.
Thomas Gockele ist Jugendreferent im Solidarraum 1 des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

3. März
Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Psalm 31, 9
Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid.
Epheser 1, 18
Presbyter Dirk Hermann, Siegen: „Weiter Raum“, eine Aussicht, die Freiheit atmet, neue Optionen verspricht, ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet - und zugleich stehen die Füße auf einem soliden Fundament, das Sicherheit gibt. Der Psalm-Beter weiß: Gott führt aus der Enge in die Weite. Darauf vertraut er. Das Losungswort lädt auch uns zu diesem Vertrauen ein. Am heutigen Weltgebetstag, der die Chancen des weiten Raums in „Glaube bewegt“ übersetzt, gilt diese Offerte insbesondere den Frauen, vor allem den mutigen Iranerinnen, den tapferen Ukrainerinnen, den furchtlosen russischen Soldatenmüttern.
Dirk Hermann aus der Siegener Lukas-Kirchengemeinde hat die Friedens-Beauftragung im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein inne.

2. März
Der HERR sprach zu Jakob: Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land.
1. Mose 28, 15
Treu ist er, der euch ruft; er wird's auch tun.
1. Thessalonicher 5, 24
Pfarrerin Kerstin Grünert, Erndtebrück: Treue ist ganz schön schwer. Wer treu ist, der ist auch einverstanden. Auch mit dem, was man selbst vielleicht ganz anders sieht. Uneingeschränkte Solidarität - und zwar bis ins Mark und nicht als Politikum formuliert. Mitgehen. Mittragen. Mitfühlen, das Schöne und den Schmerz. Anfeuern, bremsen, lieben und behüten. Zwischen zwei Menschen ein unvergleichliches Gefühl. Eine Sehnsucht. Ein Zustand. Fragil und manchmal bröselig. Von Gott aus gedacht völlig anders. Selbstverständlich, felsenartig, ewig. Ohne Schnickschnack. Ohne Erwartungshaltung. Einfach, weil er IST.
Kerstin Grünert ist die Pfarrerin der Kirchengemeinde Erndtebrück.

1. März
Der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige.
Daniel 2, 47
Paulus sprach: Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst. Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen.
Apostelgeschichte 26, 27 und 28
Jugendmitarbeiter René Kranefeld, Wuppertal: Nebukadnezar ist der König von Babylon. Als niemand seinen Traum deuten konnte, meldet sich Daniel, ein Prophet Gottes. Daraufhin wirft sich der König vor Daniel nieder. Ein König kniet vor einem Vertriebenen und erkennt Gottes wahre Größe. Ähnlich geht es Paulus, der im Gefängnis mit dem König seiner Zeit redet. Auch König Agrippa gibt zu: „Er macht mich noch zu einem Christen!“ Das macht doch Mut. Egal, wie mächtig die Menschen dieser Welt sind, sie sind nicht größer als Gott. Deswegen dürfen wir nicht aufhören, allen Menschen von Jesus zu erzählen.
eine E-Mail an den Autor, die Post wird aus dem Berleburger Haus der Kirche weitergeleitet
René Kranefeld gehörte für die Gleidorfer Kirchengemeinde zur siebten Generation des Austausch-Programms „Young Ambassadors“.

28. Februar
Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme!
Psalm 130, 1 und 2
Der Blinde rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Lukas 18, 38 und 39
Jugendmitarbeiterin Birthe Becker-Betz, Fischelbach: Nur zu gut kennen wir die Situationen: Hoffnungslosigkeit, keine Heilung in Sicht, keine Chance auf ein Wieder-gut-Werden. Doch da ist immer noch und immer wieder dieses Licht, das Zeichen von oben, dass es weitergeht. Die Hoffnung, dass ich heil werden kann an Körper und Seele, dass ich mich getragen und gehalten fühlen kann, auch in den Untiefen meines Lebens. Bei Gott allein finde ich alles, was ich brauche. Bei ihm kann ich ankommen, mit all den blinden Flecken und toten Winkeln meines Lebens. Er hört mich, er hört mir zu. Am Ende nimmt er mich an, heilt mich, vergibt mir und holt mich in sein Licht.
Birthe Becker-Betz engagiert sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde Banfetal.

27. Februar
Der HERR kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.
Psalm 98, 9
Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden.
Offenbarung 15, 4
Jugendmitarbeiterin Yvonne Thomas, Medebach: Gott kommt, um die Welt zu richten. Aber wir dürfen uns darauf verlassen: Gottes Urteile sind immer gerecht. Dennoch heißt das auch, dass wir uns auf seine Ankunft vorbereiten sollten. Wir sollten uns fragen: Wie leben wir unser Leben? Halten wir uns an die Gebote? Sind wir bereit, uns vor Gott zu verantworten? Wir alle werden uns vor ihm verantworten müssen. Es ist egal, ob wir reich oder arm, mächtig oder schwach sind. Vor Gott sind alle gleich. Deshalb sollten wir uns vor ihm beugen und ihm danken für seine Gnade und sein Erbarmen. Wir sollten uns auf seine Ankunft vorbereiten und seinen Geboten folgen. So können wir zuversichtlich sein.
Yvonne Thomas engagiert sich in der Jugendarbeit im Hochsauerländer Teil des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

26. Februar
Der HERR wird deinen Fuß vor der Falle bewahren.
Sprüche 3, 26
Jesus betet für seine Jünger: Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.
Johannes 17, 15
Pfarrer Andreas Weiß, Müsen: Ich lese heute in der Zeitung von Kleiderbergen in Afrika, die Flüsse verstopfen und Landschaften verdrecken. Unser Müll, so vermeintlich gut gemeint, wie etwa im Altkleidersack, taucht überall auf der Welt wieder auf. Sicher findet auch ein T-Shirt von mir hier seinen letzten Platz. Wie aktuell ist Jesu Bitte für uns!
Und wie dankbar bin ich, dass Jesus für mich bittet. Und ich bitte auch für mich um Nachhaltigkeit und Bescheidenheit. Das Böse begegnet uns in Vielem, im Privaten oder im Globalen. Und auch darum bete ich, dass aus Wissen dann Handeln wird.
Andreas Weiß ist der Pfarrer der Kirchengemeinde Müsen.

25. Februar
Höret des HERRN Wort! Der HERR rechtet mit denen, die im Lande wohnen; denn es gibt keine Treue, keine Liebe und keine Erkenntnis Gottes im Lande.
Hosea 4, 1
Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden.
Jakobus 1, 5
Pfarrerin Angelika Mayer-Ullmann, Freudenberg: Mehr oder weniger mit Gott leben à la „Ach ja, Gott ist auch noch da“ - so war das zu Zeiten Hoseas - und ist es heute anders? Darum schickte Gott den Propheten zu seinem Volk: „Sag ihnen, was ich mir wünsche: Sie sollen mich kennen, meine Liebe erwidern, meine Treue wertschätzen und ihr Leben davon prägen lassen.“ Darum geht es Gott: Was jetzt so ist, muss nicht so bleiben! Er will kein mehr oder weniger, sondern er will das volle Leben - er macht seine Rechnung nicht ohne uns! Gott sei Dank!
Wo will ich heute mit Gott rechnen, auf ihn hören?
Angelika Mayer-Ullmann ist Pfarrerin im Probedienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Freudenberg.

24. Februar
Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen.
Jesaja 55, 3
Auf alle Gottesverheißungen ist in Christus das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre.
2. Korinther 1, 20
Pfarrer Matthias Elsermann, Kreuztal: Treue gegen Krise! Der Prophet spricht zum Volk Gottes in einer Zeit tiefgreifender Krise. Das Volk lebt im Exil und sieht sich existenziell bedroht. Gegen die Verzweiflung setzt er die Verheißung! Mögen sie auch fern der Heimat sein, Gott ist ihnen doch nah. Mag die Existenz auch ins Wanken geraten sein, Gottes Zusage steht fest. Mögen viele Bindungen sich aufgelöst haben, Gottes Bund gilt.
Es ist Verlass auf Gottes Bund. Das gilt insbesondere in Krisenzeiten. Sein Bund und seine Treue währen ewiglich. Es tut gut, sich daran zu erinnern. Es tröstet, sich dies stets neu zusagen zu lassen.
Matthias Elsermann ist der Schulreferent des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

23. Februar
So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben?
Hesekiel 33, 11
Erlöse uns von dem Bösen.
Matthäus 6, 13
Jugendreferentin Miriam Müller-Schewtschuk, Wilgersdorf: „Böses“ bringen Menschen nicht gern mit sich in Verbindung - auch uns Christen geht das so. Immerhin zahlen wir unsere Steuern und sagen meistens die Wahrheit. Ja, das ist gut. Aber wie steht es mit dem Sprichwort „Wer schweigt, hat Mit-Schuld“? Ich frage mich: Reicht es, was ich tue? Mache ich laut genug den Mund auf gegen Propaganda? Wehre ich mich (noch) genug gegen den Krieg in der Ukraine, die Stigmatisierungen, die er hier wiederum auslöst? Weise ich genug hin auf sichtbares Elend?
Lassen Sie uns immer wieder hinterfragen, was richtig ist, damit wir uns im Alltag nicht zu sehr an das Böse um uns herum gewöhnen - mit der Bitte, die gleichzeitig eine Zusage ist: Erlöse uns von dem Bösen - Vater unser!
Miriam Müller-Schewtschuk ist Jugendreferentin im Solidarraum 7a des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

22. Februar
Singet dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet!
Jeremia 20, 13
Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Lukas 1, 46 bis 48
Pastor Thomas Ijewski, Freudenberg: Also ganz ehrlich, persönlich fühle mich hier gar nicht angesprochen. Ich zähle ich nicht zu den „Armen“, weder als Bürger eines der reichsten Staaten weltweit noch als finanziell gut versorgter Pfarrer. Soweit ich es wahrnehme, trachten mir keine Boshaften nach dem Leben. Auch „die Niedrigkeit seiner Magd“ Maria ist nicht mein Lebensgefühl. Doch gerade das liebe ich an den Losungen: dass es in den über 100 Ländern, in denen heute diese Bibelverse gelesen werden, viele Menschen gibt, die sich genau hier gemeint und angesprochen wissen. Ihnen gilt heute mein Gebet.
Thomas Ijewski ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Freudenberg.

21. Februar
David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts.
2. Samuel 24, 10
Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
1. Johannes 1, 9
Pfarrer Henning Debus, Wallau: Schuld zu be-kennen, ist heute nicht (mehr) in. Vielleicht liegt es daran, dass wir uns auch damit schwertun, sie zu er-kennen. Wir verlagern unsere Zuständigkeit auf jemand Anderen und erteilen uns selbst Absolution. Mit der Sünde, der menschengemachten Trennung von Gott, verhält es sich genauso. David musste das schmerzhaft erfahren, wenngleich die Geschichte in 2. Samuel 24 ziemlich verstörend ist. Lesen Sie sie mal im Zusammenhang! Dabei ist es so befreiend zu wissen, dass wir Vergebung erfahren, wenn wir zu unseren Sünden stehen, sie bekennen und bereuen. Das gilt in Bezug auf andere Menschen. Das gilt erst recht in Bezug auf Gott. Gott sei Dank!
Henning Debus ist Schulpfarrer am Johannes-Althusius-Gymnasium Bad Berleburg.

20. Februar
Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht.
Hiob 14, 1 und 2
Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
Hebräer 13, 14
Pfarrerin Simone Conrad, Wingeshausen: Unser Leben ist endlich - auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt, und auch, wenn wir es vielleicht nicht immer wahrhaben wollen. Ein begrenzte, von Gott geschenkte Zeit hier auf der Erde. Die Frage ist für mich: Was machen wir aus dieser Erkenntnis? Versetzt uns das in Resignation oder Traurigkeit? Oder in hektische Aktivität: möglichst alles mitnehmen? Je älter ich werde, desto mehr spüre ich zwei bestimmende Gefühle: Dankbarkeit, dass ich das Leben in dieser Welt genießen kann. Und Verantwortungsgefühl, damit auch die Generationen nach uns Gottes Schöpfung erleben können. Geschenkte Zeit - machen wir was daraus.
Simone Conrad ist Diakoniepfarrerin im Wittgensteiner Teil des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

19. Februar
Am Tage sendet der HERR seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens.
Psalm 42, 9
Als Jesus das Volk hatte gehen lassen, stieg er auf einen Berg, um für sich zu sein und zu beten. Und am Abend war er dort allein.
Matthäus 14, 23
Vikarin Carmen Jäger, Bad Berleburg: Er will allein sein. Aber die Leute laufen ihm nach. Und wenn sie vor ihm stehen: blind, mit Geschwüren und Angst, tun sie ihm leid. Deshalb heilt er sie. Gibt ihnen Hoffnung. Bis sie irgendwann hungrig werden. Auch dafür fühlt er sich verantwortlich. Also werden wundersam tausende Mägen mit Brot und Fisch gefüllt. Dann schickt er sie weg. „Fahrt schon mal vor“, sagt er zu seinen Freunden. Es wird dunkel, als er endlich allein ist. Jetzt betet er. Er spricht mit der, die das Leben in der Hand hält. Vielleicht entscheidet er sich für Psalm 42: „Ich brauche dich! Zeig dich! Danke. Amen.“
Carmen Jäger ist Vikarin im Berghäuser Bezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Raumland.

18. Februar
Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Psalm 73, 25
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Römer 8, 38 und 39
Pfarrer Jaime Jung, Erndtebrück: Pfarrer Jaime Jung, Erndtebrück: Alles zu haben, was man braucht, und damit zufrieden sein, wer möchte das nicht? Ich meine nicht das, worauf man stolz ist: das Haus, das neue Handy, die tolle Karriere, die Gesundheit. Das alles ist vergänglich. Was hat dann Bestand? Einzig und allein die Liebe Gottes zu dir und die Sicherheit, dass er für dich sorgt, in diesem Leben und sogar darüber hinaus. Der Psalm 73 versichert uns in Gänze: Gott ist ausreichend und alles, was wir jemals brauchen. Auf Erden und im Himmel. Daher: Leg' alles, was dich beschäftigt, in Gottes Hände. Das reicht aus.

17. Februar
HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.
Psalm 104, 24
Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen.
Offenbarung 4, 11
Pfarrer Dr. Dirk Spornhauer, Raumland: Dieser Psalm-Vers ist ein Staunen über die Größe und Macht Gottes als Schöpfer. Heute ist die Perspektive anders. Wir sehen, dass wir unsere Erde durch unser Tun aus dem Gleichgewicht bringen. Wir verbinden damit auch die Vorstellung, dass es eigentlich eine Ordnung gibt, die dafür sorgen soll, dass die Erde voll der Güter ist, von denen wir leben können. Für mich ist es unmöglich, mir dies ohne Gott den Schöpfer vorzustellen, der für uns sorgt. Er hat uns den Auftrag gegeben, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Gerade für das Bewahren müssen wir uns heute in besonderer Weise engagieren.

16. Februar
Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir.
Jona 2, 3
Jesus spricht: Auch sind die Haare auf eurem Haupt alle gezählt. Fürchtet euch nicht!
Lukas 12, 7
Prädikantin Traudel Stremmel, Bad Berleburg-Berghausen: „Not lehrt beten“ heißt es in einem Sprichwort. Und wahrlich, der Prophet Jona steckte in tiefer Not und Todesangst. Im dunklen Bauch eines Fisches gefangen, fängt er an zu beten. Die Hoffnung, dass Gott, vor dem er fliehen wollte, ihn auch in dieser tiefsten Dunkelheit seines Lebens sieht, ist das Letzte, was ihm bleibt. Diese Hoffnung ist so groß, dass sie zur Gewissheit wird: Vor Gott kann keiner fliehen, er sieht und kennt uns mit jeder Faser (jedem Haar) unseres Lebens, auch dort, wo unser Leben bedroht und am Ende ist. Und so weiß Jona, schon bevor er überhaupt Hilfe erfährt, dass Gott ihm antworten und ihn retten wird. Diese Zuversicht, gerade in schweren Zeiten unseres Lebens, wünsche ich uns allen.

15. Februar
Ich werde an diesem Volk weiterhin wundersam handeln, wundersam und überraschend, und die Weisheit seiner Weisen wird zunichte werden, und der Verstand seiner Verständigen wird sich verstecken.
Jesaja 29, 14
Das Volk verwunderte sich, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Lahmen gingen und die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels.
Matthäus 15, 31
Superintendent Peter-Thomas Stuberg, Siegen: Der Angriffskrieg Putins war für uns alle wohl eine böse Überraschung. Die stabil geglaubte Balance zwischen Ost und West scheint verletzbarer als wir es im Westen lange vermutet hatten. Wenn Überraschungen böse sind, verbreiten sie immer aufs Neue ein Gefühl von Unberechenbarkeit und Ohnmacht.
Gott will auch überraschen, indem er Böses in Gutes verwandelt. Am meistens überrascht er mit sich selbst. Seinem desillusionierten Volk soll Jesaja ausrichten: Ihr werdet wieder Freude haben an Gott und darum eine realistische Perspektive. Rechnen wir also auch wieder mehr mit Gottes guten Überraschungen!

14. Februar
Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind.
Psalm 73, 1
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Matthäus 5, 8
Landeskirchenrat Dr. Jan-Dirk Döhling, Siegen: „Ich bin klein, mein Herz ist rein soll niemand drin wohnen als Jesus allein“, so betet man als Kind. Später reimt sich's dann nicht mehr so leicht mit der Herzensreinheit. Zu viel gesehen, zu viel gedacht, zu wenig getan und wenn doch, dann oft das Falsche. Und weiß Gott auch noch ganz andere Bewohner in den eigenen Herzenskammern...
Ach Gott, lass' doch in Jesu Namen heute die blanke Not, die pure Sehnsucht und das reine Herzeleid Grund genug sein für deinen Trost.
Jan-Dirk Döhling ist Theologischer Ortsdezernent des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein in der Evangelischen Kirche von Westfalen.

13. Februar
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
Psalm 51, 13
Der Zöllner stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
Lukas 18, 13
Siegerländer Frauenhilfs-Bezirksverbands-Vorsitzende Erika Denker, Niederdielfen: Nicht denkbar, wenn Gott mich fortschicken würde. Wer und was bin ich dann noch? Nein, ein Leben ohne Gott kann ich mir nicht vorstellen und auch nicht ohne die Kraft des Heiligen Geistes. Beim Nachdenken über dieses Bibelwort kommt mir schnell Jesus mit seiner Hoffnungsbotschaft in den Sinn: Seine Zusage, dass „Niemand mich aus seiner Hand reißen wird“ (Johannes 10, 28), begleitet mich seit meinem zwölften Lebensjahr.
Welch ein Geschenk: Wir dürfen gewiss sein, dass Gott uns festhält, dass wir durch Jesus mit Gott verbunden bleiben. Was auch immer geschieht, Gott schickt uns nicht fort.

12. Februar
Achtet genau darauf, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebt und wandelt auf allen seinen Wegen.
Josua 22, 5
Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein.
Johannes 12, 26
Jugendreferats-Leiter Volker Peterek, Siegen: Wege: Sie sind verschlungen, kerzengerade, gehen hinter einer Kuppe weiter und wir sehen ihren Verlauf nicht, sie führen durch belebte Orte oder auch durch einsame, verlassene Gegenden. Dennoch „Augen auf!“, überall können wir Gott erkennen. Seine Schöpfung wahrnehmen, seine Geschöpfe sehen, unsere Mitmenschen erleben und mit ihnen und Gott unterwegs sein. Auf den gleichen Wegen.

11. Februar
Führe mich aus dem Kerker, dass ich preise deinen Namen.
Psalm 142, 8
Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.
Johannes 8, 36
Jugendreferent Bolko Mörschel, Dahlbruch: Als stellvertretender Leiter der Siegerländer Gefangenenmission war ich schon öfter im Knast. Ich freue mich jedes Mal über die Begegnungen und die Möglichkeit, Gottesdienst feiern zu dürfen. Heutiges Thema: Innere Freiheit und Freude trotz äußerlicher Unfreiheit. Ein Thema für mich, für dich, für jeden. Die Unfreiheit ist nicht der Knast, sondern die Gefangenschaft in der Sünde. Gefangen trotz Freiheit. Jeder Mensch, der von der Tyrannei der Sünde, den Zwängen, den unguten Begierden des Herzens und der Gedanken freigemacht wird, durch Jesus, der ist auch wirklich frei. Eine gute Botschaft für schlechte Leute? Mag sein, aber eine Botschaft, die man ruhig weitersagen darf, nicht nur im Knast.

10. Februar
Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König!
Jesaja 52, 7
Tragt an euren Füßen als Schuhwerk die Bereitschaft für das Evangelium des Friedens.
Epheser 6, 15
Pfarrer Dr. Andreas Kroh, Wolzhausen: Die Botschaft des Evangeliums ist eine gute Botschaft. Sie verweist auf den Friedensbringer für die Welt. Zur christlichen Friedensbotschaft gehört auch, dass Wege zum Frieden in dieser Welt beschwerlich sind und sogar unmöglich scheinen. Dennoch zeigt uns das Bild von den Füßen des Freudenboten, dass wir uns immer wieder auf den Weg des Friedens begeben können. Dazu ist es nie zu spät, auch nicht in dem aktuellen Kriegsgeschehen.
Gnädiger Gott, wir bitten um die gute Botschaft deines Friedensboten. Amen.

9. Februar
Seid stille vor Gott dem HERRN, denn des HERRN Tag ist nahe.
Zefanja 1, 7
Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.
Matthäus 24, 44
Abenteuerdorf-Erlebnispädagogin Claudia Althaus, Marburg: „Allzeit bereit“ - dieser Pfadfindergruß schoss mir beim Lesen der Losung durch den Kopf. Pfadfinder wollen allzeit bereit sein, Gott zu dienen und ihren Mitmenschen zu helfen. Ich frage mich: Bin ich allzeit bereit und gewappnet für das, was auf mich zukommt? Oder wird meine Bereitschaft behindert durch Alltagsstress, Konflikte, Wünsche und Bedürfnisse? Ich wünsche uns, dass wir ganz im Hier und Jetzt sind und fröhlich in der Gewissheit von Gottes Gegenwart und seinem Kommen leben. In diesem Sinne grüße ich Sie/Euch herzlich mit dem Pfadfindergruß „Allzeit bereit“.

8. Februar
Unser Herz freut sich des HERRN, und wir trauen auf seinen heiligen Namen.
Psalm 33, 21
Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass.
1. Thessalonicher 5, 16 und 17
Küster Philipp Dreisbach, Feudingen: Zu unserer heutigen Tageslosung fällt mir direkt das Lied 398 aus dem Gesangbuch ein. Dort heißt es unter anderem: „In dir ist Freude in allem Leide“ oder auch „Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet“.
Jeder von uns kann so zu Gott kommen, wann und wie er will. Unverstellt und ehrlich. Egal, mit was für einem Anlass. Ob in Dank, Trauer, Verzweiflung oder Freude. Gott ist da. Als fester Ansprechpartner für uns, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Darauf dürfen wir uns verlassen, ganz egal, wann und in welcher Situation.

7. Februar
Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein.
Jesaja 55, 10 und 11
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
Johannes 15, 7 und 8
Jugendreferent Thorsten Schmidt, Seelbach: Als GärtnerIn und BäuerIn muss man hoffnungsvoll sein. Mal ist das Jahr zu trocken, mal ist es zu nass. Bei der Obsternte kann auch ein heftiger Sommerregen die reifen Früchte noch im letzten Moment verderben. Darauf haben die Pflegenden der Anbauten keinen Einfluss. Doch Jahr für Jahr gehen sie zuversichtlich heran und hoffen auf eine gute Ernte.
Die Rede von Gott und seiner maßlosen Liebe ist auch voller Hoffnung und verspricht eine gute Voraussetzung für einen hohen Gewinn. Als Nachfolger sind wir nicht nur aufgefordert, Gottes Zuspruch täglich aufzunehmen, sondern wir sollen mutig davon weitergeben. Damit wir und andere daran wachsen und Frucht für alle bringen.

6. Februar
Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun.
Jeremia 17, 9 und 10
Lasst uns Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen.
Galater 6, 9
Jugendreferentin Daniela Siebel, Netphen: Auf Herz und Nieren geprüft. Erinnerst du dich an deinen letzten CheckUp beim Zahnarzt? Ich hatte gar nichts gemerkt, dennoch schlummerte da ein kleines Problem und hätte unbemerkt zu einem größeren werden können, wenn nicht jemand von außen drauf geguckt und eine sinnvolle Therapie vorgeschlagen hätte.
„Trotzig und verzagt“ - das möchte ich über mich und mein Herz gar nicht hören. Dennoch schlummern da Dinge in meinem Herzen, die alles andere als friedlich und voller Liebe sind. Gut, dass Gott, der mich kennt, von außen drauf schaut und mich unterstützt, wie ich es brauche.

5. Februar
Freu dich, wenn du einen Glückstag hast. Und wenn du einen Unglückstag hast, dann denke daran: Gott schickt dir beide, und du weißt nicht, was als Nächstes kommt.
Prediger 7, 14
Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?
Matthäus 6, 26
Presbyter Christian Gerhardt, Hesselbach: „Sorge Dich nicht, lebe“ könnte die Überschrift der Tageslosung heute lauten. Aber ist das nicht etwas blauäugig? Einfach leben? Es liegt an Dir. Entweder: Du stehst morgens auf machst das Radio an und hörst fünf bis acht Minuten schlechte Nachrichten. Oder: Du stehst auf, dankbar dafür, dass Du wach geworden bist und liest zwei bis drei Minuten ein gutes Buch, gerne ein paar Verse aus der Bibel. Im Vertrauen darauf, dass Gott es gut mit mir meint, ist die aktuelle Lage nur davon abhängig, wie ich sie an mich heranlasse. Als Christ habe ich das Privileg, dankbar in die Zukunft zu leben, im Vertrauen darauf, dass Gott für mich sorgt. Das ist nicht blauäugig, sondern verdammt cool!

4. Februar
Jakob gelobte Gott: Von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben.
1. Mose 28, 22
Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.
2. Korinther 9, 6
Jung-Erwachsenen-Mitarbeiterin Bianca Brieseck, Erndtebrück: Den Zehnten geben, wovon den? Von meinem Monatslohn, von meiner Zeit? Das erscheint mir viel, aber was bekomme ich dafür? 100 Prozent Gott, quasi eine Flatrate. Ich kann mich immer an ihn wenden, er hat immer ein Ohr für mich. Ich kann immer in seinem Wort, der Bibel, lesen. Es liegt an mir, wieviel ich mir da raushole. Am Wochenende Gottesdienste, unter der Woche Gruppenstunden, im Urlaub mit einer Freizeit unterwegs sein. Ich glaube, nein, ich weiß aus eigener Erfahrung: Wenn ich meine Saat in solche Aktivitäten gebe, wird meine Ernte reichlich ausfallen. Freundschaften, tolle Gemeinschaft und das gute Gefühl, Gott näher zu sein. Eine lohnenswerte Investition in mein Leben.

3. Februar
Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, dass das Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht!, und ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts!
Jesaja 29, 16
Wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken.
Epheser 2, 10
Pfarrerin Rebecca Müller, Wilnsdorf: Sind Sie künstlerisch begabt? Ich nicht. Und so bewundere ich andere, die aus Farben, Stein oder Garn quasi aus dem nichts Kunstwerke erschaffen können. Und obwohl ich manche Technik dahinter theoretisch kenne, würde das bei mir nie so schön aussehen. Ähnlich geht es mir mit Gottes Schöpfung. Ich werde nie vollständig verstehen, wie Gott unsere Welt so wunderbar geschaffen hat - und mich als Geschöpf. Und so kann ich im Grunde nur zwei Dinge tun: 1. anerkennen, dass ich Gottes Geschöpf bin, sein Werk, geschaffen zu guten Werken und 2. mit fasziniertem Blick Gottes Werk ansehen und einfach ehrfürchtig staunen.

2. Februar
Ich will wachen über meinem Wort, dass ich's tue.
Jeremia 1, 12
Jesus spricht: Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Matthäus 5, 17
Abenteuerdorf-Geschäftsführerin Silke Grübener, Mornshausen: Jeremia wird von Gott zum Propheten berufen, dabei fühlt er sich gar nicht geeignet dafür. Er meint, dass er dafür nicht gut genug reden kann und auch noch zu jung ist für diese Aufgabe.
Gott zeigt ihm in einem Bild einen Mandelzweig - einen Zweig, der aufblüht, ganz klein und der Neues hervorbringt. Gott bittet ihn darauf zu vertrauen, das auch etwas durch ihn, Jeremia, wachsen kann, weil Gott darüber wacht. Das dürfen auch wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, wenn wir anderen Menschen von Gott erzählen und nicht sicher sind, ob wir die richtigen Wort finden.

1. Februar
Kehrt um zu mir, spricht der HERR Zebaoth, so will ich zu euch umkehren.
Sacharja 1, 3
Der Herr hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.
2. Petrus 3, 9
Pfarrer Andreas Chaikowski, Freudenberg: „Bitte wenden, bitte wenden!“ - wie oft schon habe ich diese Stimme im Auto fahrend gehört, wenn ich trotz Navi falsch abgebogen oder eine ganz falsche, dem Ziel entgegengesetzte Richtung eingeschlagen habe. Das Navi und seine/ihre Stimme lässt dabei aber nicht locker. Ich kann's ignorieren, stur weiterfahren, ich kann's ausschalten - oder ich kann umkehren und doch noch ans Ziel kommen. So ähnlich geht's mir auch im Leben und im Glauben oft genug. Falsch abgebogen, stur gewesen, Gottes An-Weisungen für gelingendes Leben ignoriert. Wer weiß das besser als ich selbst. Aber Gott kehrt ebenfalls um zu mir, auch er macht eine Kehrtwendung auf mich zu! Gott sein Dank für diese Navi-Ansage!

31. Januar
Gott, du bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.
Psalm 102, 28
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.
Offenbarung 1, 4
Pfarrer Steffen Post, Bad Laasphe: „Bleib, wie du bist“ - diesen Satz kenne ich als Geburtstagsgruß. Wie höre ich ihn? Als Kompliment und Bestätigung für ein vertrauensvolles Miteinander? Oder eher trotzig, weil mir gerade der Sinn nach Veränderung steht? Im 102. Psalm betet ein Verzweifelter. Herausforderungen, wohin das Auge blickt: Schmerzen, die ihm den Schlaf rauben, die Heimat in Trümmern, Himmel und Erde am Abgrund. Aber dazwischen findet er einem Stoßseufzer gleich einen Halt: Gott, du bleibst, wie du bist, Du hast ein offenes Ohr für meine Not, schenkst Hoffnung für einen Neuanfang. Danke, Gott, für deine Zuverlässigkeit und Treue.

30. Januar
Der HERR, unser Gott, hat uns behütet auf dem ganzen Wege, den wir gegangen sind.
Josua 24, 17
Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28, 20
Pfarrer Dr. Martin Klein, Geisweid: Josua blickt zurück auf Israels Weg ins Gelobte Land. Passt „behütet“ da wirklich als Fazit? Ist dafür nicht doch zu viel schief gegangen?
Es ist eine Frage der Sichtweise. Wenn ich Gott vertraue, dann werde ich seine behütende Hand auch entdecken - trotz Unglück und Scheitern. Auf diese Sicht kann ich nicht einfach umschalten, aber ich kann sie lernen. Vielleicht mithilfe dieser alten Weisheit: „Am Ende wird alles gut. Und wenn noch nicht alles gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.“ Ihnen eine behütete Woche!

29. Januar
HERR, Gott Zebaoth, tröste uns wieder; lass leuchten dein Antlitz, so ist uns geholfen.
Psalm 80, 20
Unser Gott ist voll Liebe und Erbarmen; er schickt uns den Retter, das Licht, das von oben kommt. Dieses Licht leuchtet allen, die im Dunkeln sind.
Lukas 1, 78 und 79
Wittgensteiner Kirchenkreis-Archivar Dr. Johannes Burkardt, Bad Berleburg: Nehmen Sie sich heute Abend nach den Nachrichten etwas Zeit und lesen Sie den 80. Psalm komplett durch. Besser kann man das Unverständnis über die Nöte und Finsternisse unserer Zeit nicht ausdrücken: Warum lässt Gott soviel Ungerechtigkeit, Krieg und Leid bloß zu? Aber der Psalm zeigt uns auch, dass es nicht beim Fragen und Klagen bleibt: Am Anfang und am Ende steht die Bitte um Gottes Trost und Zuwendung. Und das Lukas-Evangelium spricht uns zu, dass Gott uns sein Licht bereits geschenkt hat: seinen Sohn Jesus Christus.
Herr, lasse leuchten Dein Angesicht über uns und gebe uns Deinen Frieden!

28. Januar
David sprach zu Goliat: Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Sichelschwert, ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth.
1. Samuel 17, 45
Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an.
Römer 12, 2
Pfarrer Dr. Tim Elkar, Neunkirchen: Die Worte des Paulus möchte ich uns, als Christen, immer wieder zurufen: „Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an.“ Als Christen tun wir gut daran, unsere eigenen zu entwickeln. Sie aus dem biblischen Wort und den Gesprächen über den Glauben abzuleiten. Keineswegs nur etwas zu tun, weil die Gesellschaft es von uns verlangt. Gleichzeitig, aber offen für sie zu sein. In ihr zu wirken mit unseren eigenen christlichen Maßstäben.

27. Januar
Der Gerechte ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht.
Psalm 1, 3
Paulus schreibt: Ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes.
Philipper 1, 9 und 11
Pfarrerin Annegret Mayr, Siegen: „Extra nos“ - so nannte Luther das: „Außerhalb unserer selbst“ befindet sich die Quelle unserer Liebe. Wie ein Baum nicht aus sich selbst heraus Frucht bringt, sondern dazu das Wasser aus den „Wasserbächen“ braucht, so speist sich unsere menschliche Fähigkeit, zu lieben, aus der Liebe Christi, die nicht in uns ist, sondern in ihm, „extra nos“. Auch, wenn wir uns selbst einmal innerlich leer und ausgebrannt fühlen und keine Liebe mehr empfinden sollten, so können wir doch beten und darauf vertrauen, dass Gott uns mit neuer Liebeskraft beschenkt. Gott sei Dank!eine eine E-Mail an die Autorin

26. Januar
Du erfreust mein Herz mehr als zur Zeit, da es Korn und Wein gibt in Fülle.
Psalm 4, 8
Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.
Römer 14, 17
Prädikantin Sabine Lang, Hesselbach: Was ist wirklich wichtig? Unterschiedliche Menschen geben unterschiedliche Antworten. Wohlstand ist es eher nicht. Wie viele sind finanziell gut aufgestellt und doch unzufrieden? Gesundheit? Wie viele sind gesund und unzufrieden? Irgendwas gibt es immer, über das wir uns ärgern. Grummeln und jammern - ja das können wir.
Losung und Lehrvers haben einen anderen Fokus: Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. Du, Gott, erfreust mich mehr als Reichtum und Wohlstand. Das will ich heute üben: Zufrieden sein und mich an Gottes Nähe freuen - ohne Wenn und Aber. Weihnachten über die Zeit hinaus in meinen Alltag tragen. Jesus ist kommen - Grund ewiger Freude. Auch im Januar.

25. Januar
Gerechtigkeit führt zum Leben; aber dem Bösen nachjagen führt zum Tode.
Sprüche 11, 19
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Matthäus 5, 6
Pfarrerin Barbara Plümer, Siegen: Gerechtigkeit meint hier weniger juristisches Recht. Vielmehr ein Jemandem-gerecht-Werden. Den anderen in seinen Bedürfnissen achten. Den Bösen nachjagen, zeugt also von Missachtung der anderen. Das zerstört die Gemeinschaft, den Zusammenhalt zwischen Arm und Reich, zwischen der heutigen Generation und der künftigen. Wenn wir heute nur an unsere Bequemlichkeit denken, zerstört das die Lebensgrundlage der nächsten Generation. Zu Englisch: der Next Generation. Kein Wunder, dass die sich wehren, in der Hoffnung, dass wir endlich und schleunigst Generationen-Gerechtigkeit walten lassen.
Barbara Plümer ist die Gehörlosen-Seelsorgerin des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

24. Januar
Der Höchste ist deine Zuflucht.
Psalm 91, 9
Jesus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Johannes 14, 1
Jugendmitarbeiter Jonas Pfeiffer, Erndtebrück: Ein Zufluchtsort ist ein Platz, wo man sich sicher fühlt, wo man sich auch mal vom Stress befreien kann oder wo man sich einfach wohlfühlt. Ich denke, jeder hat so einen Ort irgendwo. Für uns kann auch Gott so ein Zufluchtsort sein. Bei ihm sind unsere Gedanken und Gefühle sicher. Wir können alles bei ihm rauslassen, er hält uns sicher wie eine Burg, egal was wir ihm anvertrauen.
eine E-Mail an den Autor, die Post wird aus dem Berleburger Haus der Kirche weitergeleitet

23. Januar
Lass mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich!
Psalm 25, 20
Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.
Matthäus 7, 25
Pfarrerin Kerstin Grünert, Erndtebrück: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Hand aufs Herz: Wie läuft es bei dir so mit dem Vertrauen? Auf Gott? Bedingungslos? Immer und überall? Gelingt mir nicht immer. Das Gute ist: Gott rechnet auch gar nicht damit. Schon immer war es so, dass die Menschen um ihr Gottvertrauen ringen mussten und dabei auch Gott in die Pflicht nahmen. Kontrollieren kann man ihn ja eher schlecht. Aber, so lange die Erde steht, richtet sich der Mensch an seinen Schöpfer und fordert von ihm Bewahrung, Begleitung, eben einen Grund für Gottvertrauen. Und das ist keineswegs verwerflich oder zu verurteilen, sondern eine tiefe Glaubensäußerung.

22. Januar
Dir, HERR, ist niemand gleich; du bist groß, und dein Name ist groß, wie du es mit der Tat beweist.
Jeremia 10, 6
Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
1. Korinther 3, 11
Pfarrer Oliver Lehnsdorf, Bad Laasphe-Oberndorf: Gottes Wirken ist mehr als erstaunlich. Es ist wunderbar. Es zeigt sich in einer vielfältigen Weise. So kann man über Gottes Schöpferwirken jeden Tag neu ins Staunen kommen. Das, was er geschaffen hat, und jeden Tag neu schafft, ist einzigartig. Man muss sich nur die Vielfalt in seiner Schöpfung anschauen. So gibt es zum Beispiel in der Welt aktuell mehr als 180.000 Schmetterlingsarten und circa 250.000 Blumenarten. Für das und für unendlich viel mehr können wir Gott immer wieder neu dankbar sein; und dabei ganz besonders dafür, dass wir Menschen auch von ihm geschaffen wurden.

21. Januar
Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren.
Hiob 1, 21
Zieht an den Herrn Jesus Christus.
Römer 13, 14
Pfarrer Oliver Günther, Oberholzklau: Meine Oma war eine kluge Frau. „Ein Totenhemd hat keine Taschen“, hat sie gesagt, „und ein Taufkleid auch nicht.“ Sie hatte Recht: Als Mensch kommt man mit nichts und man geht mit nichts. Alles Wichtige in meinem Leben ist ein Geschenk: Die Luft, die ich atme. Das Blut, das durch meine Adern fließt. Die Menschen, die ich liebe. Das gibt es alles nicht in Dosen zu kaufen. Meine Oma wollte mich Demut lehren, glaube ich. Einige Jahrzehnte später habe ich die Lektion verstanden. Demut ist Gottes Gewand und Bescheidenheit das Kleid, das seinen Menschenkindern besonders gut steht. Ich möchte lernen, einfach zu leben.

20. Januar
Wenn du deinem Nächsten etwas verkaufst oder ihm etwas abkaufst, soll keiner seinen Bruder übervorteilen.
3. Mose 25, 14
Wir sehen darauf, dass es redlich zugehe nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen.
2. Korinther 8, 21
Pfarrerin Kerstin Grünert, Erndtebrück: Wurst wider Wurst - ein wohlbekanntes und gerne praktiziertes Prinzip. Sozusagen die volkstümliche Weise von „wie du mir, so ich dir“. Ich kenne es daher, dass man zu bestimmten Ereignissen Geschenkelisten führt, um genau zu wissen, was man vom wem bekommen hat, um, im Falle eines Falles, angemessen wider zu schenken. Es soll ja gerecht zugehen und die Soll- und Haben-Seite ausgeglichen sein. Für uns Menschen ist das wichtig. Denn das menschliche Recht- und Unrechtsbewusstsein ist empfindlich, und wir müssen uns immer wieder anstrengen, nicht mit zweierlei Maß zu messen.

19. Januar
Gott sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist.
Hiob 28, 24
Es ist nicht der Wille eures Vaters im Himmel, dass auch nur eins dieser Geringen verloren gehe.
Matthäus 18, 14
Laienpredigerin Monika Benfer, Bad Laasphe: „Big Father is watching you“ - also doch: Er sieht alles, er hört alles, wir stehen ständig unter Beobachtung, kein Schritt, den wir gehen, ohne dass er es weiß. Ja, so ist es. Doch schaut Gott nicht mit Argusaugen darauf, dass ich alles richtig mache. Der Herr schaut mit Augen der Liebe auf diese Erde. Auf jeden Menschen, ganz persönlich, fällt dieser Blick. Wir sind ebenfalls dazu aufgerufen, uns gegenseitig mit Liebe anzusehen und zu begegnen. Dann weitet sich unser Blick, dann wird kein Mensch mehr verloren gehen, selbst die Schwachen und Hilflosen erfahren endlich Zuwendung.

18. Januar
Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöst hast.
2. Mose 15, 13
Christus hat gelitten, ein für alle Mal um der Sünden willen, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führe.
1. Petrus 3, 18
CVJM-Posaunenchor-Leiter Matthias Herling, Raumland: Wenn ich Ungerechtigkeit sehe, werde ich innerlich zornig, wünsche dass Gott selbst die Sache gerade rückt. Wenn ich aber ehrlich vor mir bin, muss ich zugeben, dass auch ich unbarmherzig sein kann. Ich bin genauso Teil des Problems und brauche Gottes Barmherzigkeit, seinen Beistand und Erlösung von meinem Zorn. Das hat sich Gott seinen Sohn kosten lassen. Erst, wenn ich Barmherzigkeit erfahre, kann ich sie auch weitergeben. Und Gott ist unfassbar barmherzig, viel mehr, als wir glauben. Wenn ich anfange, das zu begreifen, können Beziehungen untereinander und zu Gott wieder heil werden. Das schenke uns Gott.

17. Januar
Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.
Psalm 119, 11
Dieses kostbare Gut, das dir anvertraut ist, bewahre durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.
2. Timotheus 1, 14
Presbyterin Katrin Spies-Gußmann, Bad Berleburg: Gottes Wort ist mein Roter Faden: Ich möchte liebevoll, treu, friedfertig, geduldig, kreativ und ehrlich sein. Durch Gottes Wort bekomme ich Ideen, wie das möglich sein kann. Mal gelingt es und mal nicht. Aber ich weiß, dass Jesus an meiner Seite ist, allein weil ich es probiere und nicht erst wenn es gelingt. So kann ich geben, zur Seite stehen, aber auch mich zurückziehen und muss mich nicht nach der momentanen Mode richten. Sondern orientiere mich an meinen Gaben und Gottes Wort. Was haben Sie für ihr Leben als Leitfaden und wonach leben Sie? Entdecken Sie es dieses Jahr neu! Viel Freude und Gottes Frieden!

16. Januar
Meine Lippen und meine Seele, die du erlöst hast, sollen fröhlich sein und dir lobsingen.
Psalm 71, 23
Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
Kolosser 1, 11 und 12
Pfarrer Ralf Prange, Siegen: Meine Lippen und meine Seele soll Gott Lob singen - Gott loben geht schwer im stillen Kämmerlein, im stummen Selbstgespräch. Das Lob soll und darf hinaus in die Welt um mich herum - hörbar, sichtbar. Das Wichtigste ist aber das körperliche Spüren dieses Lobes, das körperliches Spüren der Anwesenheit Gottes. Und das geht im Singen mit voller Stimmer wunderbar. Probieren Sie es aus!

15. Januar
Recht und Gerechtigkeit tun ist dem HERRN lieber als Opfer.
Sprüche 21, 3
Wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.
Jakobus 2, 26
Pfarrerin Silke Panthöfer, Weidenau: Würde sich alles, was die Bibel über Gott und Mensch zu sagen hat, in einem einzigen Wort kristallisieren, so wäre es dies: Gerechtigkeit. „Gerechtigkeit ist ein Name für Gott“ formulierte es die Theologin Dorothee Sölle. „Tu deinen Mund auf für die Stummen, für die Sache aller, die verlassen sind!“ lese ich wenige Kapitel weiter im Buch der Sprüche. Das ist Gott kostbarer als religiöser Kult. Eine klare Aussage, die an aktueller Kraft nichts eingebüßt hat. Heute am Sonntag eine Erinnerung daran, dass der eigentliche Gottesdienst in unserem alltäglichen Leben stattfindet.
Silke Panthöfer ist Krankenhausseelsorgerin im Kreisklinikum Siegen.

14. Januar
Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten.
Psalm 139, 16
Sorgt euch nicht um euer Leben.
Matthäus 6, 25
Gemeindepädagogin Heike Dreisbach, Wilnsdorf: In alten Tagebüchern blättern ist spannend. Und teilweise auch peinlich. Was mein früheres Ich schon so alles für aufschreibenswert gehalten hat! Wie wird meine Geschichte weitergehen und die meiner Lieben? Was möchte ich gerne noch erleben? Was kommt noch auf mich zu? Und vor allem: Wie viel Zeit bleibt mir überhaupt noch? Daran erinnert zu werden, dass mein Leben geborgen ist bei Gott, lässt mich ruhig werden. Auch wenn ich vieles nicht überblicke.
Heike Dreisbach leitet die Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein.

13. Januar
Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich's dich nicht schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch meine Zeugen!
Jesaja 44, 8
Wir sind Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
2. Korinther 5, 20
Pfarrerin Berit Nolting, Bad Berleburg-Berghausen: „Fürchtet Euch nicht!“, wird uns an diesem Freitag, den 13., zugesprochen. Wie passend! Es gibt ja tatsächlich Menschen, die mit so einem Tag Unheil verbinden. Da können wir als Christen drüberstehen.
Wir haben jemanden an unserer Seite, der uns ganz klar zuspricht: Du brauchst keine Angst zu haben. Und das dürfen wir auch als Botschafter Gottes so weitergeben. Wir haben einen Gott, der uns liebt. Der sogar sein Leben für uns aus Liebe gelassen hat. Da kann uns doch nichts schrecken!

12. Januar
Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele?
5. Mose 10, 12
Wer sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen.
1. Johannes 2, 5
Pfarrerin Ursel Groß, Grafschaft: Gott fürchten, in allen seinen Wegen wandeln, ihn lieben und ihm dienen von ganzem Herzen und von ganzer Seele? Unverschämt! Unverschämt? Oder nicht vielmehr die Quelle für mein Leben? Gott hat sich erneut über Israel erbarmt: Er hat den Bund, in der Wüste mit dem Goldenen Kalb am Berg Horeb gebrochen, erneuert und den Menschen in Israel die Gebote zu einem gelingenden Leben und Miteinander-Leben neu geschenkt. Wieder mal steht alles auf Anfang.
Und in diesem Moment sucht Gott die Antwort des Menschen auf sein Erbarmen: Wie ich mit dir leben will, so lebe du auch mit mir! Aus der Zuwendung und dem Erbarmen Gottes heraus wird seine Forderung für mich zur Quelle des Lebens.

11. Januar
Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.
Psalm 6, 10
Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.
Matthäus 6, 6
Erzieherin Angelika Krämer, Niederlaasphe: Wie gut, dass wir nicht allein sind und jederzeit im Gebet mit Gott verbunden. Egal, ob wir mit Corona in Quarantäne sitzen oder uns allein auf einem einsamen Weg in einem fernen und fremden Land befinden. Er hört unsere Bitten, Zweifel und Klagen geduldig an und gibt uns ein Gefühl der Geborgenheit. Den Kindern in unserer Kita sage ich „Beten ist Reden mit Gott“, und das können wir zu jeder Tages- und Nachtzeit tun. Immer, wenn wir seine Aufmerksamkeit brauchen, ist er für uns da. Für jeden von uns.

10. Januar
Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? Gott sprach: Ich will mit dir sein.
2. Mose 3, 11 und 12
Jesus spricht: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
Matthäus 10, 16
Jugendreferent Arnd Kretzer, Niederschelderhütte: Wer bin ich (eigentlich)? Diese Frage hat sich doch jede/r von uns schon mehr als einmal gestellt! Wo ist mein Platz, was kann ich schon ausrichten und was trauen andere, aber auch erst recht ich selber mir zu? Und wenn jemanden wie Mose solche Selbstzweifel plagen, dann darf ich sie auch zulassen! Und egal, wer ich gerade bin und wie ich mich fühle - die Konstante (auch zwischen Schafen, Wölfen, Schlangen und Tauben) ist: Gott will mit mir sein! Und er hat für mich einen Plan und einen Platz im Leben. Eine schöne Antwort auf die Frage gibt auch das Lied „Who am I?“ der Casting Crowns.

9. Januar
Du sollst nicht einem Schuldigen Beistand leisten, indem du als Zeuge Gewalt deckst.
2. Mose 23, 1
Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob - darauf seid bedacht!
Philipper 4, 8
Superintendentur-Mitarbeiterin Christiane Petri, Hatzfeld: „Schau genau hin!“, so rufen mir die Texte heute zu. „Nimm wahr, was um Dich herum passiert. Und reagiere darauf.“ In allen Dingen nur das Beste suchen, für Wahrheit und Recht eintreten. Hand aufs Herz: Sind das die Vorzeichen, unter denen ich meine Tage lebe? Erst kürzlich durfte ich erfahren, was ich durch das Aussprechen meiner Wahrnehmung auszurichten vermag. Ein simples Lob für eine aufmerksame Verkäuferin: „Sie sind ein Schatz.“ Das Strahlen auf dem Gesicht meines Gegenübers war mehr als ein Dank für die Anerkennung. „You made my day“ - Du hast meinen Tag gerettet - heißt so etwas heute umgangssprachlich.
Wem retten Sie, wem rettest Du heute den Tag?

8. Januar
Dein Herz soll sich's nicht verdrießen lassen, dass du deinem armen Bruder gibst.
5. Mose 15, 10
Gebt, so wird euch gegeben.
Lukas 6, 38
Pfarrer Martin Behrensmeyer, Altenhundem: „Gebt, so wird euch gegeben!“ - im Volksmund ist daraus das Sprichwort geworden: „Geben ist seliger als nehmen!“ Wie weltfremd das klingt.
„Nimm dir, was du kriegen kannst!“ - so lautet das gängige Motto heute: Steuerbetrug im Kleinen und Großen, Bestechung in Millionenhöhe, Annektierung fremder Landesteile. Trotzdem: „Geben ist seliger als nehmen!“ Denn diese kluge Lebenserfahrung erinnert daran, dass wir alle aufeinander angewiesen sind. Heute bin ich in der glücklichen Lage, helfen zu können. Doch morgen schon liege ich vielleicht am Boden. Wie gut, wenn dann jemand da ist, mir zur Seite springt und aufhilft. Wir brauchen einander. Es geht nur gemeinsam.
Martin Behrensmeyer unterstützt die Kirchengemeinden Banfetal und Bad Laasphe im „Pastoralen Dienst im Übergang“.

7. Januar
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN!
Psalm 113, 3
Der Gott der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, wie es Christus Jesus entspricht, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Römer 15, 5 und 6
Pfarrer Herbert Scheckel, Allenbach: Wer glaubt, darf immer wieder heraustreten aus dem Kreisen um sich selbst und nimmt Gott in den Blick und freut sich an ihm. Bester Ausdruck ist das von Herzen gesungene „Ich steh‘ an deiner Krippen hier“ - darf man auch längst nach Weihnachten noch singen. Gott loben tut der Seele gut und es ist die angemessene Art, seinem Gott zu begegnen.
Wer vom Aufgang der Sonne (vielleicht auch vorher schon in wachen Nachtstunden) bis zu ihrem Niedergang Gott lobt, scheint auch ein sehr gesundes Verhältnis zu seinen lieben Mitmenschen zu haben. Denn wer lobt, kann nicht hassen oder neiden. Heute wird ein guter Tag.

6. Januar
Hiskia wurde todkrank; und er betete zum HERRN. Der redete mit ihm und gab ihm ein Wunderzeichen. Aber Hiskia vergalt nicht nach dem, was ihm geschehen war; denn sein Herz überhob sich.
2. Chronik 32, 24 und 25
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
1. Petrus 5, 5
Pfarrer Jens Brakensiek, Burbach-Holzhausen: Mächtige haben’s schwer mit der Demut. Bei König Hiskia geht es hin und her. Zuletzt bekommt er gerade noch die Kurve: „Da demütigte sich Hiskia darüber, dass sein Herz sich überhoben hatte“. Reiche haben’s oft noch schwerer.
Ich bin weder mächtig noch reich und hab’s trotzdem oft schwer mit der Demut. Dann mache ich mir klar: Es geht hier nicht ums Kuschen. Die Gnade Gottes wird denen zugesprochen, die mutig sind. Die nämlich den Mut aufbringen, zuzugeben: Ich brauche dich, Gott! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen mutigen Tag.

5. Januar
Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.
Psalm 71, 17
Simeon sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.
Lukas 2, 29 bis 31
Pfarrerin Dr. Sandra Gintere, Winterberg: Wie viele Menschen, die heute Kinder und Enkelkinder haben, können wie David etwas ähnliches von sich bezeugen? David sagt und bezeugt: Ich habe von Jugend auf an Gott geglaubt. ER hat mir immer treu zur Seite gestanden und davon erzähle ich meinen Kindern und Enkelkindern, damit sie ebenfalls im Glauben wachsen, damit sie unseren Glauben, den Glaube unserer Vorfahren, weitergeben können. In wie vielen Familien wird überhaupt noch über Gott und über den Glauben geredet? Wie viele Eltern erziehen ihre Kinder noch im Glauben? Und was bedeutet das für die zukünftige Generationen? Amen.

4. Januar
Der Engel des HERRN rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.
1. Könige 19, 7
Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und tut sichere Schritte mit euren Füßen.
Hebräer 12, 12 und 13
Pfarrer Bernd Münker, Netphen: Womit stärken Sie sich? Gute Worte am Morgen können Motivation und Kraft geben. Ich lese morgens einen längeren Bibeltext und ich bete. Das ist mein geistliches Frühstück, genauso wichtig wie die Scheibe Brot oder das Müsli. Manchmal sind es aufbauende Worte, die mir helfen. Ja, auch Kritik kann anspornen, wenn sie ehrlich und fair ist. Andere stärken und auf die Beine helfen können manche Menschen wirklich gut. Manche von ihnen arbeiten in die Diakonie, bringen Mahlzeiten an die Haustür oder pflegen Menschen. Stellen Sie sich vor, Gott zeigt Ihnen heute vielleicht jemanden, dem Sie irgendwie helfen können.

3. Januar
HERR, führe meine Sache und erlöse mich; erquicke mich durch dein Wort.
Psalm 119, 154
Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.
2. Thessalonicher 3, 3
Jugendmitarbeiter Jürgen Schneider, Feudingen: Der Lehrtext heute erinnert mich an ein Lied von Tobias Gerster, es heißt schlicht: Treu. Hierin wird davon gesungen, wie treu Gott zu mir ist; er schämt sich nicht für mich, er steht zu unserer Freundschaft und geht jeden Tag neu mit mir durch dick und dünn. Ihm ist es egal, dass ich schwierig bin, dass ich mal versage oder ich selbst ihm nicht treu ihm. Er hält immer zu mir und lässt mich nicht allein. Unser Gott ist und bleibt uns treu - unerschütterlich, ohne wenn und aber. Ist das nicht eine wundervolle Zusage für das Jahr 2023?

2. Januar
Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein liebes Kind? Denn sooft ich ihm auch drohe, muss ich doch seiner gedenken; darum bricht mir mein Herz, dass ich mich seiner erbarmen muss, spricht der HERR.
Jeremia 31, 20
Gott, der reich ist an Erbarmen, hat uns in seiner großen Liebe, die er uns entgegenbrachte, mit Christus zusammen lebendig gemacht, obwohl wir tot waren in unseren Verfehlungen.
Epheser 2, 4 und 5
Presbyterin Claudia Seyfried, Bad Berleburg-Girkhausen: Eine gute Nachricht zu Beginn des neuen Jahres: Gott ist ein Gott der Neuanfänge. Ganz gleich wie groß die Schuld ist, die wir auf uns geladen haben, ganz egal, wie oft wir mit unseren guten Vorsätzen scheitern werden und auch dann, wenn wir falsche Wege einschlagen: Gottes Liebe zu uns lässt sich dadurch nicht aufhalten; er gibt seine Kinder niemals auf. Mit diesem Versprechen Gottes und der Gewissheit, dass bei ihm auch Scheitern erlaubt ist, können wir zuversichtlich in das neue Jahr starten und mutig neue Wege einschlagen.

1. Januar 2023
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?
Psalm 42, 3
Wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.
Matthäus 7, 8
Presbyter Christian Schneider, Bad Berleburg: In einem Lied von Hillsong heißt es: „Bis ich dir gegenüber steh' und dich mit meinen Augen seh‘, vertrau' ich dir.“ Die sehnsuchtsvolle Frage des Psalm-Beters hat mich an dieses Lied erinnert. Beides enthält nicht die klassische Aussage mit dem „Ich glaube nur, was ich sehe.“ Es ist viel mehr die Vorfreude auf das „Ich werde Ihn sehen, an den ich glaube“. Und um diese Vorfreude zu erlangen, brauchen wir ein Vertrauen in Gott, und wir müssen uns auf den Weg machen. Ansonsten können wir nicht ankommen.

Wegen der Corona-Pandemie wurden im März 2020 auch im Wittgensteiner Kirchenkreis die Gottesdienste abgesagt. Trotz aller Kontakt-Beschränkungen sollte deshalb ein theologischer, tröstlicher Impuls regelmäßig und unkompliziert die Frohe Botschaft auf der Homepage greifbar machen. Zunächst schrieben nur die Pfarrerinnen und Pfarrer aus Wittgenstein und Hochsauerland kurze Gedanken zu den Herrnhuter Losungen auf, schnell danach auch heimische Prädikantinnen, schließlich ganz unterschiedliche ehren-, neben- und hauptamtliche Mitarbeitende aus dem Kirchenkreis und den Kirchengemeinden.
Auch wenn Corona inzwischen seinen Schrecken verloren hat, gibt es das Angebot ab 2023 auch in dem neuen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, mit zwei Änderungen: Künftig gehören zusätzlich Mitarbeitende aus dem Siegerland und dem Olper Sauerland zum Impuls-Team, außerdem gibt es die kurzen Texte jetzt nicht mehr nur an den sechs Werktagen, sondern an allen sieben Wochentagen.